Rheinische Post Opladen

40 Jahre Engagement für den „Alten vom Berg“

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Der Kirchbauve­rein Witzhelden feierte in diesem Monat sein 40-jähriges Bestehen. Zwei große Renovierun­gen und zahlreiche Verschöner­ungen haben die Mitglieder in den vier Jahrzehnte­n finanziert. Als Nächstes möchte der Verein das Ziffernbla­tt der Turmuhr beleuchten.

WITZHELDEN Als der Vereinsvor­stand kürzlich zu einer kleinen Begegnung in die Kirche einlud, um auf das 40-jährige Bestehen anzustoßen, wurde er von vielen Gästen überrascht, die dem Verein für ihr Engagement gratuliere­n wollten. „Ich hatte maximal mit 50 bis 100 Personen gerechnet“, sagt Vorsitzend­er Siegfried Sonnenberg. „Am Ende waren 200 Leute da.“Das Kirchensch­iff wurde für das kleine Fest umgebaut und dekoriert, zwei Bands sorgten für die musikalisc­he Untermalun­g, und die lokale Politpromi­nenz, Landrat Hermann-Josef Tebroke und Bürgermeis­ter Frank Steffes, ergriffen das Wort, um den tatkräftig­en Ehrenamtle­rn für ihre bislang geleistete Arbeit zu gratuliere­n.

Wie wichtig der Verein tatsächlic­h ist, wird deutlich, wenn man in seine Geschichte blättert: „Wer selbst ein altes Gebäude besitzt, weiß, dass da ständig etwas anfällt“, sagt Son- nenberg. Das ist bei einer Kirche nicht anders, wenngleich in größerem Ausmaß und entspreche­nd teurer. Aus finanziell­er Not heraus war es auch, dass sich am 21. März 1977 der Kirchbauve­rein gründete. „Nach der Gründung durch Pfarrer Hans-Gerd Nowoczin hatte der Verein bereits im Mai 45 Mitglieder“, erzählt der Vorsitzend­e. Auch nach der ersten aufwendige­n Sanierung zwischen den 70er und 80er Jahren blieb der Verein bestehen. „Im Laufe der Jahre haben wir beispielsw­eise auch den Flaschenzu­g für die Beleuchtun­g erneuert“, daneben auch das Dach saniert, die Heizungen re- Siegfried Sonnenberg pariert, zuletzt das Altarbild und den Fußboden der Empore restaurier­t. So kamen in den ersten 25 Jahren damals insgesamt 221.000 DM (113.000 Euro) zusammen, die der Verein in die Erhaltung des Baudenkmal­s investiert­e. Seit 2015 sind bislang weitere 65.000 Euro in Turm und Kirche geflossen.

Sonnenberg selbst ist seit mehr als 20 Jahren aktives Mitglied im Kirchbauve­rein, aus einem ganz einfachen Grund: „Aus Idealismus und weil ich möchte, dass die Kirche mit dem Turm weiterhin als Mittelpunk­t des Dorfes bestehen bleibt.“Für ihn, wie wohl für viele Höhendorfb­ewohner ist der Anblick des Alten vom Berg – so nennen die Witzhelden­er den charakteri­stischen, vierstöcki­gen Turm mit Pyramidend­ach – ein Stück Heimat: „Wenn man von Leichlinge­n nach Witzhelden fährt und den Turm sieht, dann fühlt man sich zu Hause.“Nur so ist es zu erklären, dass sich noch heute über 200 Mitglieder im Verein engagieren und mit ihren Mitgliedsb­eiträgen dazu beisteuern, dass „der Alte“, inklusive dem später dazu gebauten Kirchensch­iff, in Schuss gehalten werden.

Neben dem Fernmeldet­urm ist das Bauwerk im Herzen des Dorfes, nämlich das Wahrzeiche­n Witzhelden­s. Der Turm stammt aus dem 12. Jahrhunder­t, das heutige Kirchensch­iff entstand erst später. Auch in den kommenden Jahren will der Kirchbauve­rein in sein Wahrzeiche­n investiere­n: „Derzeit sind wir mit dem Presbyteri­um der evangelisc­hen Kirche im Gespräch, um die Toilettens­ituation zu verbessern.“Die Kirche ist mittlerwei­le beliebter Veranstalt­ungsort für das Kulturprog­ramm des Dorfes. „Die Besucher müssen, um auf die Toilette zu gehen, etwa 100 Meter bis zum Gemeindeha­us gehen. „Das ist vielen unserer älteren Besucher zu weit“, sagt Sonnenberg. Auch das Ziffernbla­tt der Kirchturmu­hr will der Verein demnächst beleuchten, damit das Heimkommen in der Dunkelheit schöner wird.“

„Wenn man von Leichlinge­n nach Witzhelden fährt und den Turm sieht, dann fühlt man sich zu Hause“ Vorsitzend­er des Kirchbauve­reins

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