Von New York bis Mittelerde
einer Musikschule liegt. Satten Klang entwickelten sie in der Opladener Festhalle, deren Größe für eine Aufführung gerade passend ist, aber deren Akustik den Ausführenden wirklich nichts schenkt. Der vergleichsweise kräftige Bläserklang hilft natürlich an den Tutti-Stellen, aber bei leisen Passagen oder SoloParts ist eine gute Spannung notwendig, um den Bogen nicht abreißen zu lassen. Das gelang den In- strumentalisten ebenso wie präzise Rhythmik und das schnelle Umschalten im Ausdruck, was auch im weiteren Programm erforderlich war. Bei den relativ kurzen Vorstellungen mehrerer Figuren aus Tolkiens Roman-Klassiker Herr der Ringe, die Johan de Meil in einer Konzertsuite „The Lord of the rings“musikalisch beschrieben hat. Die kleinen Charakterstückchen sind so unterschiedlich angelegt wie die Protagonisten. Eine Wikinger-Geschichte „erzählte“das Blasorchester, und dank der vorher vorgetragenen Inhaltsangabe konnten die Zuhörer der vor drei Jahren uraufgeführten Fantasie „A Viking’s Tale“von Kevin Houben ihren eigenen Film dazu im Kopf ablaufen lassen. Der mystische Beginn vermittelt eine andere, fremde und längst vergangene Welt, in der es dann mitunter hart zugeht, wenn die Wikinger mordend und plündernd durch die Lande ziehen. In realere Gegenden versetzte das Orchester mit einem achtminütigen Ausflug zu „Lord Tullamore“, ein mitreißendes, technisch anspruchsvolles Stück, in dem Carl Wittrock die Facetten irischer Folklore verarbeitet hat. In „Paris Montmartre“endete die in New York begonnene Musik-Reise mit einem Medley, das vom französischen Chanson inspiriert ist.