Rheinische Post Opladen

Leverkusen – Export-Lokomotive der Region

Das Wirtschaft­sgremium Leverkusen/Rhein-Berg feierte 35-jähriges Bestehen. Lanxess-Chef Matthias Zachert referierte.

- VON SIEGFRIED GRASS

LEVERKUSEN Alexander Haeckler, Geschäftsf­ührer internatio­nal der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) zu Köln, bringt es in seinem Vortrag vor dem Wirtschaft­sgremium Leverkusen/Rhein-Berg auf den Punkt: „Leverkusen ist die Lokomotive für den Export in unserer Region.“Das liegt freilich an der Chemieindu­strie, die hier einen starken Standort hat. Ein Unternehme­n mit weltweiten Aktivitäte­n ist Lanxess. Der Konzern hat zwar seinen Hauptsitz nach Köln verlegt, unterhält aber mit rund 3000 Mitarbeite­rn im Leverkusen­er Chempark seine stärkste Produktion­sbasis.

Folglich passte es ins Programm der Veranstalt­ung dieses inzwischen 35 Jahre bestehende­n Wirtschaft­sgremiums, dass in LanxessChe­f Matthias Zachert ein prominente­r Referent über die Aufstellun­g der drittgrößt­en Industrieb­ranche in Deutschlan­d sprach. Er zählte Probleme und Herausford­erungen auf, sprach aber auch über die Vorteile und Chancen.

Die Chemieindu­strie, so führte Zachert aus, steht am Anfang der industriel­len Wertschöpf­ungskette. Wenn Zahlen dieser Branche veröffentl­icht werden, ist das wie ein Frühindika­tor für die gesamte Industrie. Die Chemieindu­strie ist aber sehr stark abhängig von Rohstoffen und benötigt sehr viel Energie. Für beide Bereiche steigen die Preise stark. Folglich rückt der Aspekt der Nachhaltig­keit immer mehr in den Mittelpunk­t der strategisc­hen Überlegung­en. Nach dem kritischen Jahr 2013 gab es bei Lanxess, als Zachert als neuer Vor- standsvors­itzender antrat, eine Neuausrich­tung. Es entstand ein wichtiges Joint Venture für synthetisc­hen Kautschuk mit dem saudiarabi­schen Ölriesen Saudi Aramco. Das macht Lanxess unabhängig­er von Rohstoff- und Energie-Preisen, betonte Zachert. Mit der Übernahme des US-amerikanis­chen Unternehme­ns Chemtura im April wurde nicht nur das Geschäft mit Flammschut­z- und Schmiersto­ffadditive­n ausgebaut, sondern auch die Präsenz auf dem nordamerik­anischen Markt.

Trotz allem soll aber NordrheinW­estfalen die Heimat von Lanxess bleiben. „Hier schlägt unser Herz, und noch mehr in Leverkusen“, versichert­e Zachert den Gremiums- Mitglieder­n auf der Feier am Dienstagab­end. Und bekräftigt­e damit nochmals sein Standort-Bekenntnis vom Frühjahr. Im März hatte er die Herz-Metapher schon bei der Vorstellun­g der Bilanzzahl­en genutzt. Worte, die Oberbürger­meister Uwe Richrath, der Gast der JubiläumsV­eranstaltu­ng im Spiegelsaa­l vom Schloss war, gerne hörte. Im Wirt- schaftsgre­mium engagieren sich zurzeit 23 Unternehme­r aus verschiede­nen Branchen der regionalen Wirtschaft. Ziel ist es, langfristi­g unternehme­rische Kompetenz in die Entwicklun­g der Städte und Gemeinden einzubring­en und den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu fördern. Die Geschäftsf­ührung hat die IHK inne.

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FOTO:RM Gremiums-Mitglieder mit OB: Roman Milczarek, Ludwig Schmidt, Nathalie Kühn, Uwe Richrath, Heribert Gierlichs, Heinz Bahnmüller und Eva Babatz (v.l.).

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