Gutachten moniert: A 542 stärker beachten
LEVERKUSEN (brü) Gebetsmühlenartig hatte es Bürgerlistenchef Erhard Schoofs immer und immer wieder betont: Das Gutachten zum Ausbau der A1, das Straßen.NRW in Auftrag gegeben habe, sei lückenhaft und unvollständig. Nun gebe es wieder Grund zum Protest – gestützt durch Stauforscher Michael Schreckenberg.
Beim Professor der Universität Duisburg-Essen nämlich hatte die Bürgerliste vor geraumer Zeit selbst ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Essenz der nun vorliegenden Stellungnahme: Der innerstädtische Verkehr nehme bei Realisierung der Kombilösung nicht zu, gleichwohl fiele der A 542 eine wichtige Rolle zu.
Denn sie führt außerhalb Leverkusens an der Stadt vorbei und fungiere als Ausweichverbindung, schließt sie doch an der A3 und der A59 an. Im Grunde verliefe sie mehr oder weniger parallel zur A1-Stelze.
Dort fließe auch schon jetzt deutlich mehr Verkehr als noch vor rund sieben Jahren. Noch 2010, als die A1-Rheinbrücke noch von allen Fahrzeugtypen und -gewichten überquert werden durfte, hätten jährlich knapp 20.000 Fahrzeuge die A542 genutzt, heißt es in dem Gutachten. Das stützt und bezieht sich hierbei auf Zahlen, die aus der Da- tenerfassung des Landes hervorgehen.
2015 sei die Zahl hingegen um rund 4000 Fahrzeuge, auf 24.000 angestiegen – während die A1 eine Entlastung von 8000 Fahrzeugen aufgrund der Lkw-Beschränkung aufweise. Der restliche Lkw-Verkehr verteile sich im Netz. Genauere Daten und dementsprechende Auskunft könne hierzu erst in Zukunft gegeben werden.
Im Gutachten der Straßenmeisterei Brilon, die von Straßen.NRW beauftragt wurden, finde die Ausweichmöglichkeit A542 keine Beachtung, moniert die Bürgerliste. „Die A542, die am Rande Leverkusens vorbeiführt, bei Verkehrsüberlegungen für Leverkusen völlig zu vergessen, ist unbegreiflich und nicht zu entschuldigen“, schreibt die Fraktion in einem diesbezüglichen Antrag an den Rat.