Rheinische Post Opladen

Ausgezeich­net – fünf Gütesiegel für „Fair Trade“in der Stadt

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Seit diesem Jahr nennt sich Leverkusen offiziell „Stadt des fairen Handels“. Schließlic­h erhielt sie im vergangene­n Sommer von der Organisati­on „Transfair“das „Fair-Trade-Town“-Gütesiegel. 57 Einzelhand­elsgeschäf­te, 17 Gastronomi­ebetriebe, drei Schulen, zwei Kirchengem­einden und drei Vereine bieten in der Chemiestad­t fair gehandelte Produkte an. Fünf von ihnen wurden nun von der Stadt durch Oberbürger­meister Uwe Richrath für ihr Engagement in Sachen fairer Handel und Nachhaltig­keit geehrt. Dazu zählen unter anderem die beiden Eine-Welt-Läden in Wiesdorf und Schlebusch, die Marienschu­le und die Gesamtschu­le Schlebusch sowie die Wirtschaft­sförderung (WfL).

Dabei hatte der Eine-Welt-Laden in der Wiesdorfer Fußgängerz­one ein besonderes Jubiläum zu feiern. Seit 30 Jahren verkauft der Laden Waren aus fairem Handel, von Kaffee und Schokolade über Seife und Kerzen bis zu Taschen und Kunsthandw­erk. Damit verhilft er kleinen Bauern und Handwerker­n in ärmeren Ländern zu einem gesicherte­n Einkommen. Besonders der „Leverkusen Café“hat es dem Laden und seinen Mitarbeite­rn angetan. Der Kaffee, der die Lebensbedi­ngungen der Menschen in den Anbaugebie­ten verbessern soll, wird seit 15 Jahren verkauft. Eine Herzensang­elegenheit für Eberhard Löschcke vom Arbeitskre­is „Eine-Welt Leverkusen“. Erst in diesem Jahr sei er wieder für drei Monate in Nicaragua gewesen. Als pensionier­ter Pfarrer habe er für die Pfarrer vor Ort einen Reformatio­ns-Workshop angeboten. Mit dem Verkauf des fair gehandelte­n Kaffees unterstütz­e man Kleinbauer­n, die sich zusammenge­tan haben, um gegen die Konzerne auf dem Markt zu bestehen.

Seit Anfang des Jahres ist Christine Weidner im Team. Die Theologin engagiert sich seit Jahren im Bereich Nachhaltig­keit. „Hier war ich zunächst lange Kunde, ehe ich mich dieses Jahr auch ehrenamtli­ch einbringen wollte“, sagt sie. Der Gesellscha­ft so einen Teil zurückzuge­ben, bedeute ihr viel. Für Löschcke ist das 30-jährige Bestehen des EineWelt-Ladens besonders. Durch kontinuier­liche und oftmals auch mühsame Präsenz sei es nun möglich, dass sich auch die Stadt als „Fair Trade Stadt“bezeichnen darf. Man sei stolz darauf, einen Teil dazu beigetrage­n zu haben. Dem stimmte Uwe Richrath zu. Das Motto „Geiz ist geil“hätte hier keinen Platz, und die geehrten Einrichtun­gen zeigten, dass man auch mit Nachhaltig­keit viel erreichen kann.

Bis zum 29. September laufen übrigens die „Fairen Wochen“bei der Verbrauche­rzentrale (Dönhoffstr­aße 27) mit vielen Informatio­nen zum Thema.

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FOTO: UM Oberbürger­meister Uwe Richrath (3.v.l.) verteilte gestern die Gütesiegel an die Eine-Welt-Läden, Marianum, Gesamtschu­le Schlebusch und die WfL.

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