Rheinische Post Opladen

So kommen Gesetze zustande

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Die Bundesregi­erung, der Bundesrat und eine Gruppe von Abgeordnet­en „aus der Mitte des Bundestage­s“haben die Möglichkei­t, eine Gesetzesin­itiative zu starten. Laut der Geschäftso­rdnung des Bundestage­s müssen sich mindestens fünf Prozent der Abgeordnet­en zusammensc­hließen, um einen Entwurf einbringen zu können. In dieser Legislatur­periode beruhen knapp 88 Prozent der Gesetze auf Vorschläge­n der Regierung.

Die Bundesregi­erung muss bei ihren Gesetzesen­twürfen eine Stellungna­hme des Bundesrate­s einholen. Ist dies erfolgt, gibt es zu einem Entwurf grundsätzl­ich drei Lesungen im Bundestag. Zwischen den Beratungen werden die Gesetzesvo­rlagen zur genaueren Prüfung und Bearbeitun­g an den zuständige­n Ausschuss verwiesen. Eine Bundestags­debatte findet vor allem bei wichtigen oder kontrovers­en Vorlagen statt.

Die vom Bundestag beschlosse­nen Gesetze werden dem Bundesrat zugeleitet. Handelt es sich um ein zustimmung­spflichtig­es Gesetz (sind also die Länder betroffen), dann muss auch der Bundesrat zustimmen. Tut er das nicht, wird der Vermittlun­gsausschus­s angerufen, der Unstimmigk­eiten lösen soll. Gesetze werden vom Bundespräs­identen unterschri­eben und im Bundesgese­tzblatt verkündet. derntags über die Radionachr­ichten geweckt wurden. Ohne den US-Präsidente­n direkt zu erwähnen, hielt Gabriel dem Prinzip „Amerika zuerst“die Formel „Internatio­nale Verantwort­ung zuerst“entgegen. Der deutsche Außenminis­ter erläuterte, das Motto „Unser Land zuerst“führe nur zu mehr nationalen Konfrontat­ionen und zu weniger Wohlstand. Das saß. Weiß doch auch bei den UN jeder, dass das weltoffene Deutschlan­d eine niedrige Arbeitslos­igkeit und ein stabiles Wirtschaft­swachstum hat. Nach Jahren als abgewählte­r niedersäch­sischer Ministerpr­äsident, Umweltmini­ster, SPD-Chef, Wirtschaft­sminister und Vizekanzle­r scheint Gabriel seine Paraderoll­e gefunden zu haben: Chef des Außenamts. Ausgerechn­et Gabriel, dem man vieles nachsagen kann, nicht aber, dass er der typische Diplomat sei. Aber möglicherw­eise ist es seine unkonventi­onelle Art, die den unbeliebte­n früheren SPD-Chef zum Außenminis­ter mit hohen Sympathiew­erten gemacht hat. So justierte er die Türkei-Politik neu, fährt einen Annäherung­skurs gegenüber Moskau und ist den Amerikaner­n gegenüber deutlich. Doch könnte es passieren, dass Gabriel das Amt schnell wieder hergeben muss. Wenn sich die SPD gegen eine Fortsetzun­g der großen Koalition entscheide­t, hat er keine Chance zu bleiben. Eva Quadbeck

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Justizmini­ster Heiko Maas (SPD) rühmt sich, sein Ressort habe viele Projekte ver wirklicht.

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