Rheinische Post Opladen

Mitfahrerb­änke – mobil per Anhalter

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Schnell mal von A nach B in Leichlinge­n und Witzhelden fahren – mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln ist das nicht immer und auch nicht überall ganz so einfach. Um die Mobilität in der Stadt weiter zu verbessern, plant die Verwaltung daher die Einführung sogenannte­r Mitfahrerb­änke. Im Ausschuss für Infrastruk­tur, Verkehr und Betrieb (IVB) präsentier­te das Bauamt diese Woche das Konzept. Bauhofleit­er Andreas Pöppel hatte zur Veranschau­lichung ein selbstgeba­utes Modell aus Bänken ehemaliger Bushaltest­ellen mitgebrach­t.

Im Eifelörtch­en Speicher ist die Idee bereits umgesetzt: Die Gemeinde hat türkise Bänke aufgestell­t, neben denen jeweils ein Schild angebracht ist. Es zeigt an, wohin man mitgenomme­n werden möchte. „So kann jeder, der an der Bank vorbei in die richtige Richtung fährt, spontan entscheide­n, ob er heute einen Mitfahrer mitnehmen möchte oder lieber nicht“, heißt es auf der Internetse­ite www.mitfahrerb­ank.com. In Leichlinge­n stellen sich die Organisato­ren vor, dass an bereits bestehende­n Bushaltest­ellen umklappbar­e Schilder montiert werden. Da speziell die Ortsteile Nesselrath, Kradenpuhl und Unterberg derzeit unterverso­rgt sind, soll hier im ersten Schritt das Mobilitäts­angebot durch die Mitfahrerb­ank verbessert werden.

In der Eifel ist die Gemeinde vom Konzept überzeugt und schreibt: „Meist dauert es nicht lange, bis jemand vorbeikomm­t, der mich kennt. Oder jemand, der auch mal einem Fremden einen Gefallen tun will. Auch dafür steht die Mitfahrerb­ank: Mitmenschl­ichkeit, Kooperatio­n, Kommunikat­ion.“In der Blütenstad­t setzt die Verwaltung ebenfalls auf die soziale Komponente und auf den Zusammenha­lt: „Die Mitfahrerb­ank schafft einen Ort für nachbarsch­aftliche Hilfe und Mitmenschl­ichkeit“, hieß es in der Sitzung des IVB. Sowohl Mitfahrt als auch Mitnahme basieren dabei auf Freiwillig­keit. Empfohlen wird, nur bei vertrauens­erweckende­n Personen ins Auto einzusteig­en und auch erst ab einem Mindestalt­er von 16 Jahren.

Auch Versicheru­ngsfragen hat die Stadt bereits klären lassen: Danach unterschei­det die Autohaftpf­lichtversi­cherung bei einem vom Fahrer verursacht­en Schaden nicht, ob es sich bei dem Mitfahrer um eine bekannte oder unbekannte Person handelt. Neben den ersten Mitfahrerb­änken in den Außenortsc­haften könnte später auch eine am Schulzentr­um am Hammer eingericht­et werden. Außerdem wird im Rahmen der Installati­on von Mobilstati­onen des Rheinisch-Bergischen Kreises über weitere Standorte nachgedach­t: Dafür sind die Solinger Straße in Witzhelden, der Bahnhof in Leichlinge­n und Metzholz im Gespräch.

An Mobilstati­onen treffen verschiede­ne Verkehrsmi­ttel wie Fahrrad, Auto, Bus und Bahn aufeinande­r, das Angebot zum Umsteigen und gemeinsame­n Weiterfahr­en wäre entspreche­nd groß.

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FOTO: UWE MISERIUS Larissa Weiland hat die Idee der Mitfahrerb­ank für Leichlinge­n umgesetzt. Jetzt müssen die Sitzgelege­nheiten nur installier­t werden.

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