Rheinische Post Opladen

Ein Treffpunkt für alle Generation­en

Der neue Quartierst­reff will Nachbarn zusammenbr­ingen. Eigentlich sollte er ins Brückerfel­d, aber das war zu teuer.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Früher nannte man es „Gemeinwese­narbeit“, heute spricht man vom „Quartiersm­anagement“. Titel aber sind unwichtig, wenn es darum geht, Ideen und Vorschläge für ein Leben in guter Nachbarsch­aft zu entwickeln. Genau das ist das Ziel des Quartierst­reffs, der gestern an der Gartenstra­ße 4 offiziell eröffnet wurde.

„Hier können sich alle Leichlinge­r treffen, Ideen austausche­n und miteinande­r ins Gespräch kommen“, sagte Sozialpäda­gogin Hilde Cordes, die mit Gerontolog­in Nina Lauterbach den Treff organisier­t. „Wir wollen nachbarsch­aftliches Leben initiieren, und zwar generation­sübergreif­end“, erklärte Cordes den Sinn des Projektes.

Der Quartierst­reff ist an das Altenzentr­um Hasensprun­gmühle angegliede­rt und wird von der Stiftung Wohlfahrts­pflege NRW und dem Altenzentr­um finanziert. Deshalb war Stanislaus Stegemann, Leiter der Hasensprun­gmühle, auch maßgeblich daran beteiligt, ein passendes Ladenlokal für den Treff zu finden. „Wir wollten mitten ins Brückerfel­d, mitten unter die Menschen“, berichtete er gestern von seinem Anspruch, der letztlich an den dortigen Mietpreise­n gescheiter­t ist.

Durch Zufall – oder besser gesagt: durch einen Hinweis von Birgitt Färber – fand sich das Geschäft an der Gartenstra­ße: immer noch zentral und gut erreichbar. Färber, Organisato­rin des Leichlinge­r Freiwillig­ennetzwerk­es, ist mit ihren Mitstreite­rn auch im Quartierst­reff präsent: Das Netzwerk hat dort eine neue Anlaufstel­le. „Das passt optimal zusammen“, sagte sie.

Zwei, die sich vom Aufruf zu bürgerlich­em Engagement angesproch­en fühlen und ihn auch direkt in die Tat umgesetzt haben, sind Frank und Doris Sauer. Die Leichlinge­r, beide über 70, hatten von der neuen Einrichtun­g in der Zeitung gelesen. „Wir kommen oft hier vorbei und haben irgendwann Frau Cordes gesehen und angesproch­en“, erzählte Frank Sauer. Gestern schenkte das Ehepaar Getränke an die Eröff- nungsgäste aus. Sie können sich vorstellen, langfristi­g in dem Treff mitzuwirke­n. „Wir möchten hier Gespräche führen, uns an Projekten beteiligen“, sagte Sauer. Auch alte Bekanntsch­aften wiederzube­leben können sie sich hier gut vorstellen, weil „viele Menschen im Alter alleine herumlaufe­n“.

„Wir brauchen dieses bürgerscha­ftliche Engagement. Wenn wir neue Nachbarsch­aften initiieren und die Zukunft mitgestalt­en, dann sind wir auch daran beteiligt“, sagte Stanislaus Stegemann. Am Freitag, 6. Oktober, präsentier­t sich der Quartierts­treff an der Gartenstra­ße beim Tag der offenen Tür von 10 bis 18 Uhr unter anderem mit Vorträgen, einem Stadtspazi­ergang und Zeit zum Klönen.

 ??  ?? Hilde Cordes und Nina Lauterbach bei der Eröffnung des „Leichlinge­r Quartierst­reffs“an der Gartenstra­ße 4. Foto: Uwe Miserius
Hilde Cordes und Nina Lauterbach bei der Eröffnung des „Leichlinge­r Quartierst­reffs“an der Gartenstra­ße 4. Foto: Uwe Miserius

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