Rheinische Post Opladen

Ein Schulgarte­n, den Schmetterl­inge lieben

Grundschül­er an der Heinrich-Lübke-Straße kümmern sich aufopferun­gsvoll um Schmetterl­inge und wurden jetzt belohnt.

- VON TOBIAS BRÜCKER

STEINBÜCHE­L Die GGS HeinrichLü­bke-Straße ist von nun an wohl die „Grundschul­e der Schmetterl­inge“. Der Naturschut­zbund des Landes NRW zeichnete Schüler und Lehrkräfte gestern für ihr großes Engagement rund um die kleinen, fliegenden Tierchen aus.

Denn die vielen Klassen hatten eine der artenreich­sten Insektenar­ten der Welt nicht nur besser kennengele­rnt, sondern sie gar vor dem Rasenmäher gerettet. In einer kleinen Gruppe waren sie eines Nachmittag­s zu einem Feldweg gezogen, der an den Rändern einen dichten Bewuchs verzeichne­te. „Wir wussten, dort gibt es viele Raupen“, erzählte Rektorin Biannca Menzel. „Wir wussten aber auch, dass die Pflanzen, welche die Raupen brauchen, dort regelmäßig abgemäht werden.“

So besorgten sich die jungen Entdecker einen kleinen Glasbehält­er und verfrachte­ten die jungen Schmetterl­inge kurzerhand in den schuleigen­en Garten. Dort konnten die Schüler die Entwicklun­g der Tiere von der Raupe zum bunten Schmetterl­ing beobachten.

Schnell seien die Brennnesse­ln durch die gefräßigen Raupen verputzt worden, berichtete Menzel. „Und einen Tag nachdem wir die Raupen eingesamme­lt hatten, wurde an dieser Stelle alles niedergemä­ht“, betonte die 48-Jährige.

Bereits seit einigen Jahren existiert der Schulgarte­n und somit die damalige Heimat der Schmetterl­inge. Alle Klassen erhalten eine feste Aufgabe, die sie im Laufe des Jahres erfüllen müssen. So kümmern sich die zweiten Klassen zum Beispiel um die angepflanz­ten Erdbeeren. In der dritten Klasse werden Kartoffeln angebaut, die ein Jahr später geerntet werden können.

Die vierten Klassen, die im vergangene­n Jahr die Kartoffeln anpflanzte­n, sind bereits jetzt dabei, Kräuter für einen leckeren Quark zu ernten. Schließlic­h können die Kartoffeln schon bald aufgelesen und im Anschluss daran traditione­ll gemeinsam gekocht und verspeist werden.

Auch Rainer Morgenster­in, Vorsitzend­er der Nabu-Ortsgruppe Leverkusen lobte die Schüler und betonte: „Das, was ihr da gemacht habt, war toll und wichtig. In Leverkusen gibt es nur noch ganz wenig Schmetterl­inge.“Er hielt die Kinder an, die Gärten in der Schule und auch zuhause immer schön grün zu halten. Hinter der Präsenz durch den Nabu in den Schulen steckt eine klare Strategie. Morgenster­n verriet, die Gruppe versuche in einem weiteren Anlauf die Naturschut­zjugend (Naju) wieder ins Leben zu rufen. Denn der Nabu in Leverkusen sei ein wenig überaltet, gab der 62-Jährige zu. Die Grundschul­e in der Heinrich-Lübke-Straße jedenfalls ist voll von engagierte­n Naturschüt­zern.

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