Volleyballerinnen: Top-3-Platz im Visier
Das sportliche Führungsduo des TSV erklärt, warum ihr Team in der 2. Liga gut aufgehoben ist.
LEVERKUSEN Zwei Spiele sind in der Nordstaffel der 2. Bundesliga bereits gespielt: Eines haben die Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 gewonnen und eines verloren. In der Tabelle bedeutet das bisher den siebten Rang. Am Wochenende ist die Mannschaft des Headcoaches Zhong Yu Zhou in Borken (morgen, 20.30 Uhr) zu Gast. Wie an jedem Spieltag ist das Ziel des Vereins, die Partie zu gewinnen, geht Bayer doch nahezu immer als Favorit ins Spiel. Welche Ambitionen das Team, sein 62-jähriger Trainer Zhong Yu Zhou sowie Abteilungsleiter Jürgen Rothe langfristig auch in dieser Saison wieder verfolgen, hatte das Duo nicht verraten – bis jetzt.
Die beiden sind sich einig, dass die Mannschaft qualitativ zu den besten Klubs der Liga gehört. Eine Top-Drei-Platzierung ist in der Tabelle daher fest im Visier und das ausgegebene Ziel. Das Thema, das hierbei unwillkürlich aufkommt, ist ein möglicher Aufstieg ins Oberhaus. Eine Thematik, über die Rothe gern das Tuch des Schweigens legt. Eine Saison in der Bundesliga sei dann nämlich „kein Spaß mehr“, betont Rothe. Mehrfach hatten sie unterm Bayer-Kreuz in den vergangenen Jahren die sportliche Qualifikation erreicht. Gleichzeitig konnten die von der Liga geforderten Voraussetzungen zumeist nicht erfüllt werden.
Zwar ist die Infrastruktur mit der großen Halle ein Pluspunkt. Vielmehr sind es aber die kleinen Dinge, an denen es hapert. So ist nur eine Spielfläche zugelassen, auf der Lini- en anderer Sportarten nicht ablenken. Zudem müsste unter anderem für eine TV-Übertragung gesorgt und Led-Banden installiert werden. Anforderungen, die für den Verein finanziell nicht zu stemmen sind.
So sind weiter Sponsoren gesucht. Der Verein hinge zwar nicht am Tropf, so wie viele andere Klubs. Für den Aufstieg benötige es aber „einen großen Geldgeber“, sagt Rothe. Volleyball sei im Grunde sehr attraktiv, erklärt er. Schließlich gebe es keine Skandale oder Doping-Vorwürfe.
Das Geld, das dann eingenommen würde, müsste sicher auch in einen qualitativ weiter verbesserten Kader investiert werden. Dass gerade in der Bundesliga immer mehr Legionäre verpflichtet werden, ärgert sowohl Rothe als auch Trainer Zhou. „Manch eine Mannschaft besteht nur aus ausländischen Spielerinnen“, bemängelt der Chinese. Und dessen Abteilungsleiter ergänzt, dass der TSV Bayer diesen Weg nicht gehen werde. Nicht nur bliebe die Identifikation auf der Strecke, sondern insgesamt wäre diese Entwicklung nicht gut für den deutschen Volleyball.
In Zuspielerin Malin Schäfer ist in diesem Sommer nur eine Spielerin zur Mannschaft gestoßen. Laura Schneider, die sich zuletzt zweimal das Kreuzband riss, kann wieder trainieren – und darf wohl auch als Zugang gezählt werden.
Demnach wird die Mannschaft des TSV Bayer wohl auch in naher Zukunft in der 2. Bundesliga zu finden sein. Ein Umstand, mit dem Trainer und Team auch gar nicht so unzufrieden sind.