Rheinische Post Opladen

Volleyball­erinnen: Top-3-Platz im Visier

Das sportliche Führungsdu­o des TSV erklärt, warum ihr Team in der 2. Liga gut aufgehoben ist.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Zwei Spiele sind in der Nordstaffe­l der 2. Bundesliga bereits gespielt: Eines haben die Volleyball­erinnen des TSV Bayer 04 gewonnen und eines verloren. In der Tabelle bedeutet das bisher den siebten Rang. Am Wochenende ist die Mannschaft des Headcoache­s Zhong Yu Zhou in Borken (morgen, 20.30 Uhr) zu Gast. Wie an jedem Spieltag ist das Ziel des Vereins, die Partie zu gewinnen, geht Bayer doch nahezu immer als Favorit ins Spiel. Welche Ambitionen das Team, sein 62-jähriger Trainer Zhong Yu Zhou sowie Abteilungs­leiter Jürgen Rothe langfristi­g auch in dieser Saison wieder verfolgen, hatte das Duo nicht verraten – bis jetzt.

Die beiden sind sich einig, dass die Mannschaft qualitativ zu den besten Klubs der Liga gehört. Eine Top-Drei-Platzierun­g ist in der Tabelle daher fest im Visier und das ausgegeben­e Ziel. Das Thema, das hierbei unwillkürl­ich aufkommt, ist ein möglicher Aufstieg ins Oberhaus. Eine Thematik, über die Rothe gern das Tuch des Schweigens legt. Eine Saison in der Bundesliga sei dann nämlich „kein Spaß mehr“, betont Rothe. Mehrfach hatten sie unterm Bayer-Kreuz in den vergangene­n Jahren die sportliche Qualifikat­ion erreicht. Gleichzeit­ig konnten die von der Liga geforderte­n Voraussetz­ungen zumeist nicht erfüllt werden.

Zwar ist die Infrastruk­tur mit der großen Halle ein Pluspunkt. Vielmehr sind es aber die kleinen Dinge, an denen es hapert. So ist nur eine Spielfläch­e zugelassen, auf der Lini- en anderer Sportarten nicht ablenken. Zudem müsste unter anderem für eine TV-Übertragun­g gesorgt und Led-Banden installier­t werden. Anforderun­gen, die für den Verein finanziell nicht zu stemmen sind.

So sind weiter Sponsoren gesucht. Der Verein hinge zwar nicht am Tropf, so wie viele andere Klubs. Für den Aufstieg benötige es aber „einen großen Geldgeber“, sagt Rothe. Volleyball sei im Grunde sehr attraktiv, erklärt er. Schließlic­h gebe es keine Skandale oder Doping-Vorwürfe.

Das Geld, das dann eingenomme­n würde, müsste sicher auch in einen qualitativ weiter verbessert­en Kader investiert werden. Dass gerade in der Bundesliga immer mehr Legionäre verpflicht­et werden, ärgert sowohl Rothe als auch Trainer Zhou. „Manch eine Mannschaft besteht nur aus ausländisc­hen Spielerinn­en“, bemängelt der Chinese. Und dessen Abteilungs­leiter ergänzt, dass der TSV Bayer diesen Weg nicht gehen werde. Nicht nur bliebe die Identifika­tion auf der Strecke, sondern insgesamt wäre diese Entwicklun­g nicht gut für den deutschen Volleyball.

In Zuspieleri­n Malin Schäfer ist in diesem Sommer nur eine Spielerin zur Mannschaft gestoßen. Laura Schneider, die sich zuletzt zweimal das Kreuzband riss, kann wieder trainieren – und darf wohl auch als Zugang gezählt werden.

Demnach wird die Mannschaft des TSV Bayer wohl auch in naher Zukunft in der 2. Bundesliga zu finden sein. Ein Umstand, mit dem Trainer und Team auch gar nicht so unzufriede­n sind.

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FOTO: LUETTGEN (ARCHIV) Das TSV-Volleyball-Duo Zhong Yu Zhou und Jürgen Rothe.

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