Im Zweiten Weltkrieg suchten 500 Kinder mit ihren Lehrern Schutz vor Bombenangriffen
In der Projektwoche, die mit der Jubiläumsfeier endet, beschäftigen sich alle Schüler in irgendeiner Weise mit dem Hundertjährigen. Wie Unterricht früher ablief, beispielsweise, wie man auf Tafeln schrieb und wie man das Schreiben lernte. Schulleiterin Friederike Stahl, die seit mehr als 25 Jahren an der Herzogschule unterrichtet, sucht Senioren, die hier zur Schule gingen, damit sie den Kindern von ihren Erinnerungen erzählen und alte Fotos zur Verfügung stellen können.
Nach Kriegsende wurden etliche Flüchtlinge aufgenommen, außer- dem Kinder, deren Schulen stärker zerstört waren als die Herzogschule, die relativ schnell behelfsmäßig repariert war. Teilweise wurden 2400 Kinder in elf Klassen unterrichtet, hat der damalige Rektor Hundhausen in der Schulchronik vermerkt.
Darin äußerte er auch seine Zweifel an der offiziellen Verlautbarung, die Bevölkerung habe seinen Vorgänger Arnold Ohletz nicht mehr haben wollen. Tatsächlich hatten die Nazis den SPD-Mann, der nach 1945 Bürgermeister von Opladen wurde, aus politischen Gründen kalt gestellt. In der Opladener Neustadt wurde eine Straße nach ihm benannt.
Seit 1991 wird an der Herzogschule in jahrgangsgemischten Lerngruppen unterrichtet, 2009 wurde der gebundene Ganztag in sechs von zehn Klassen eingeführt. 2010 begann die umfangreiche Gebäudesanierung. Die Schule ist um einen Neubau erweitert, in dem auch eine Mensa für alle Schüler eingerichtet wurde. Das Essen für rund 470 Kinder wird hier nicht angeliefert, sondern täglich frisch gekocht. Damit werden auch die Schüler in der Zweigstelle an der Hans-SchlehahnStraße versorgt.