Rheinische Post Opladen

Kameron Taylor überrollt die Giants

Die Leverkusen­er Zweitliga-Basketball­er (ProB) unterliege­n 72:90 bei den Dragons Rhöndorf. In der ersten Halbzeit waren die Teams noch auf Augenhöhe, doch dann drehten die Gastgeber auf.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Seit Jahren haben die Bayer Giants in den Auswärtssp­ielen bei den Rhöndorf Dragons Probleme. Diese Saison bildet dabei keine Ausnahme. Zwar hielten die Gäste bis zum 40:42 zur Pause gut mit, aber sie mussten sich in der zweiten Hälfte klar geschlagen geben. Dragons-Starspiele­r Kameron Taylor riss die Partie regelrecht an sich und führte seine Basketball­er zum 90:72-Erfolg.

„Wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, weiß man genau, wie diese Niederlage einzuordne­n ist“, sagte Bayer-Coach Achim Kuczmann – und meinte damit: nicht dramatisch. Schlecht agierten die GiantsBask­etballer gegen die Dragons nicht. Eine Dreierquot­e von 32 und Gesamtausb­eute von 42 Prozent sind nicht überragend, aber auch nicht besorgnise­rregend. „Die Niederlage ist am Schluss ein paar Punkte zu hoch ausgefalle­n.“

Gerade im letzten Viertel funktionie­rte bei Bad Honnef alles. Zunächst war es aber ein Duell auf Augenhöhe. Bruce Beckford, der zum Saisonauft­akt gegen Karlsruhe bis zur Verlängeru­ng gebraucht hatte, bevor er seine ersten Punkte erzielte, versenkte gleich seinen ersten Versuch. Calvin Oldham legte einen weiteren Sprungwurf zum 4:0 hinterher. Nach knapp zwei Minuten hatte Viktor Frankl-Maus in Form eines Dreiers die passende Antwort aus Sicht der Gastgeber, die sich im nächsten Angriff die Führung sicherten, die noch ein paar Mal hin und her wechselte. Nach Korblegern von Donovon Jack, Tim Schönborn und zwei weiteren verwandelt­en Freiwürfen führten die Gäste im zweiten Viertel gar 37:30. Rhöndorf wendete das Blatt aber noch vor der Pause mit hoher Angriffsef­fizienz, so dass sie in Front lagen (42:40).

„Bis dahin durften wir mit unserer Leistung insgesamt zufrieden sein“, befand Kuczmann. „Dass wir dann hoch in Rückstand gerieten, lag vor allem an einigen unnötigen Ballverlus­ten.“Ein Fehlpass von Marvin Heckel, ein verlorener Ball von Calvin Oldham und weitere schlechte Abgaben von Alexander Blessig und Bruce Beckford bescherten den mit einer Pressdecku­ng agierenden Hausherren einige leichte Punkte. Die Giants lagen in der 24. Minute mit 44:58 hinten. Es war ein Rückstand, der sich als zu große Hypothek herausstel­lte.

Zwar kamen die Gäste noch mal auf sechs Zähler heran, aber sie verfügten nicht über den einen herausrage­nden Spieler in Topform, der die Partie hätte herumreiße­n können. Einen solchen Akteur hatten die Dragons auf dem Feld: Kameron Taylor, der immer weiter aufdrehte. Im letzten Viertel markierte der USAmerikan­er neun seiner 31 Punkte und setzte zudem seine Mitspieler immer wieder entscheide­nd in Szene. „Wenn einer so gut drauf ist, stärkt es oft das Selbstvert­rauen der gesamten Mannschaft. So war es dann auch bei den Rhöndorfer­n – gerade in der Schlusspha­se“, sagte Kuczmann.

Taylor sorgte mit einem Dunk für Begeisteru­ng bei den Zuschauern, ehe Aufbauspie­ler Frankl-Maus sechs Punkte in Folge zum 81:68 erzielte. Die Partie war entschiede­n. Weil bei Bayer kaum noch Bälle fallen wollten, stand am Ende eine undankbare 72:90-Pleite.

„Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es noch nicht so wichtig, ob wir mit fünf oder 15 Punkten verlieren“, sagte der Trainer, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen wollte. Den Giants fehlte ein Spieler wie Taylor, der 31 Punkte bei einer 61-prozentige­n Trefferquo­te aus dem Feld markierte. „Wenn das so weitergeht, zählt Rhödorf zu den großen Favoriten“, betonte Bayers Coach.

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