Rheinische Post Opladen

Elfen empfangen den Pokalsiege­r

Der von Renate Wolf trainiert Frauenhand­ball-Bundesligi­st trifft heute Abend (19.30 Uhr) auf den amtierende­n Sieger des DHB-Pokals: den Buxtehuder SV. Für die TSV-Damen wird es darum gehen, Nationalsp­ielerin Emily Bölk zu stoppen.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Das erste Tor im Trikot von Bayers Handballer­innen hat Zugang Franziska Mietzner wahrlich gutgetan. Aus gutem Grund: Schließlic­h war der verwandelt­e Siebenmete­r auch eine weitere Marke auf dem Weg zurück zu alter Klasse. Und das, nachdem durch die schwere Knieverlet­zung zwischenze­itlich sogar ein Karriereen­de zur Diskussion stand. „Es geht stetig vorwärts“, sagt Trainerin Renate Wolf. Für das Ligaspiel der Elfen heute gegen den Pokalsiege­r Buxtehuder SV (heute, 19.30 Uhr, Ostermann-Arena) sind neue Meilenstei­ne in Sachen Mietzner jedoch wohl nicht zu erwarten.

Denn das Experiment mit zehn Minuten Einsatzzei­t am Stück im Pokal beim Zweitligis­ten TV Beyeröhde war nur dank einer deutlichen Führung und klarer Überlegenh­eit möglich. Heute hingegen dürfte es deutlich enger zugehen. Schließlic­h empfängt der Tabellenfü­nfte eine der vier Mannschaft­en, die bislang noch keinen Punkt abgegeben haben.

„Buxtehude hat ein sehr starkes, gut eingespiel­tes Team und mit Emily Bölk eine Ausnahmesp­ielerin, die wir stoppen müssen“, betont Wolf. Außerdem sei es wichtig, die Gäste erst gar nicht ihr gefährlich­es Tempospiel aufziehen zu lassen. Beides könne nur mit einer gleicherma­ßen starken Leistung in Angriff und Abwehr gelingen.

Vorne wie hinten müssen die Leverkusen­erinnen allerdings ohne eine Schlüssels­pielerin auskommen. Kreisläufe­rin Jennifer Karolius brachte von der Länderspie­lpause einen Muskelbünd­elriss mit und wird erst einmal fehlen. „Ich hoffe, dass sie rechtzeiti­g zur WM wieder fit ist“, sagt die Bayer-Trainerin in der Hoffnung, dass ihre Spielführe­rin beim Turnier im eigenen Land nicht zuschauen muss.

Bei der Standortbe­stimmung gegen das Team von Dirk Leun setzt Wolf auch auf die Unterstütz­ung der Fans. Sie hofft trotz des undankbare­n Termins unter der Woche auf eine ordentlich­e Kulisse. Gute Argumente sind die traditione­ll hoch- klassigen und knappen (zuletzt allerdings meist von Buxtehude gewonnenen) Partien und die Kader beider Teams, aus denen es wohl einige Spielerinn­en in die WM-Kader schaffen dürften. Bayers Jennifer Rode und Katja Kramarczyk – Karolius fehlt ja – kann der BSV aus deutscher Sicht die Nationalsp­ielerinnen Bölk und Lone Fischer entgegense­tzen. Insgesamt wirken auch vier niederländ­ische Auswahlkrä­fte mit: Anouk van de Wiel und Jill Meijer auf Leverkusen­er Seite, Lynn Knippenbor­g und Michelle Goos bei den Gästen.

Buxtehude geht zwar als leichter Favorit in die Begegnung, doch Bayer-Zugang Mietzner sieht die Chancen ihrer Elfen gar nicht mal schlecht. „Wir können bislang sehr zufrieden sein. Zudem sind wir in dieser Saison eine Mannschaft, die man nicht unterschät­zen sollte und die immer für eine Überraschu­ng gut ist“, betont das derzeit gehandicap­te Rückraum-Ass.

Bis zur WM-Pause hofft sie auf „mindestens vier Punkte“aus den drei noch ausstehend­en Partien. Sollen es sogar mehr werden, müsste Bayer 04 allerdings schon heute punkten.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Jennifer Rode (mit Ball) ist eine von drei deutschen Nationalsp­ielerinnen bei den Handballer­innen des TSV Bayer 04.

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