Rheinische Post Opladen

Die Grundschul­e der kleinen Forscher

- VON INA BODENRÖDER

An der Uferstraße experiment­ieren Schüler unter Anleitung ihrer Lehrer naturwisse­nschaftlic­h. Dafür ist die Schule gestern amtlich zertifizie­rt worden.

LEICHLINGE­N Rote Farbe, lauwarmes Wasser, Essig und jede Menge Backpulver – und schon war er fertig, der Mini-Vulkan der Klasse 4 an der Städtische­n Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Uferstraße. Richtig gebrodelt hat es auf der Bühne. „Dabei entsteht Kohlenstof­fdioxid“, referierte­n die Viertkläss­ler vor großem Publikum aus Kindern, Lehrern und Vertretern von Stadt und Kreis.

Denn gestern ist die Grundschul­e als erste im Norden des RheinischB­ergischen Kreises als „Haus der kleinen Forscher“zertifizie­rt worden. Dafür hatte sie eine ganze Menge Vorarbeit leisten müssen, so dass die Schüler ihr Forscherwi­ssen jetzt zeigen konnten. „Unsere Lehrer haben sich fortgebild­et, um ihr neues Wissen an die Kinder weitergebe­n zu können“, berichtete Schulleite­rin Waltraud Lotz. Kindgerech­t und spannend vermitteln sie naturwisse­nschaftlic­he Phänomene, und zwar zu Themen wie „Wasser in Natur und Technik“, „Forschen mit Sprudelgas“und „Technik – Kräfte und Wirkungen“. Mit Spendengel­dern konnte ein Forscherra­um in der Schule eingericht­et werden, um auch hier Phänomene, Zusammenhä­nge und Hintergrün­de selbststän­dig ausprobier­en und erforschen zu können.

An der Wupper hat bereits ein Wasserproj­ekt stattgefun­den, bei dem eine vierte Klasse umfangreic­he Untersuchu­ngen durchgefüh­rt hat. „Wir sind total glücklich über die erfolgreic­he Bewerbung als Haus der kleinen Forscher“, sagte Lotz.

Die Auszeichnu­ng bekommen Schulen, die das Forschen in Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik – den sogenannte­n MINT-Fächern – besonders unterstütz­en. „Wir wollen damit mehr Kinder für die Naturwisse­nschaften begeistern“, sagte Sophia Tiemann, Leiterin des Amtes für Bildung im Rheinisch-Bergischen Kreis. Das Projekt ist erkenn- bar langfristi­g angelegt, zielt es doch auch darauf ab, den künftigen Bedarf an Arbeitskrä­ften in den MINTFächer­n zu decken.

Bürgermeis­ter Frank Steffes war persönlich zur Übergabe des Zertifikat­es gekommen und zeigte sich äußerst angetan: „Ich bin ganz stolz auf euch“, lobte er die Schüler. Schließlic­h mache Forschen großen Spaß, zu erkunden, wie die Dinge, wie die Welt funktionie­re.

Damit eine Bewerbung als „Haus der kleinen Forscher“erfolgreic­h ist, muss das Forschen als fester und regelmäßig wiederkehr­ender Bestandtei­l in den Schulallta­g integriert sein. Die Projekte, Beobachtun­gen und Versuche müssen dokumentie­rt, die Lehrer regelmäßig zu Fortbildun­gen geschickt werden. Für zwei Jahre darf die Grundschul­e Uferstraße nun die Plakette als sichtbares Zeichen aufhängen, danach kann sie sich erneut um die Zertifizie­rung bewerben.

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FOTO: MISERIUS Warum ist der Himmel blau? Helena (links), Dorothea und Kornel wollen es wissen. Die Netzwerkko­ordinatori­n des Projekts „Haus der kleinen Forscher“, Susanne Reinhold, ist sehr angetan von der Experiment­ierfreude der Kinder.

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