Rheinische Post Opladen

Tafel gibt jeden Monat 90 Tonnen Lebensmitt­el an Bedürftige

In Alkenrath eröffneten Helfer gestern eine weitere Ausgabeste­lle. Fahrer und ein größeres Lager werden gesucht. 80 Supermärkt­e und Bäckereien spenden.

- VON TOBIAS BRÜCKER

ALKENRATH Im Pfarrheim der Sankt Johannes Gemeinde am Graf-Galen-Platz im Stadtteil Alkenrath bietet die Tafel aus Leverkusen seit gestern um 15 Uhr eine neue Anlaufstel­le an. Es ist der siebte Ausgabeort, an dem Bedürftige für kleines Geld Lebensmitt­el erhalten.

Das hatte sich offenbar schnell herumgespr­ochen, denn das Angebot wurde reichlich genutzt. Alkenrath ist einer der Stadtteile, in denen viele Menschen mit kleinem Geldbeutel leben. Ein Umstand, um den auch Tafelchef Adolf Staffe weiß. „Hier wohnen besonders viele Bedürftige. Ihnen wollen wir den langen Weg ersparen“, sagte er.

Denn bisher hatte es in Alkenrath keinen Ausgabeort gegeben. Ganz im Gegensatz zu Nachbar Quettingen. In Opladen befinden sich ebenso wie in Wiesdorf zwei Anlaufstel­len. Der Norden von Rheindorf und Manfort komplettie­ren das Angebot.

Rund 85 bis 90 Tonnen Lebensmitt­el bewegt die Tafel im Monat, berichtete Staffe. Dabei helfen insgesamt bis zu 80 Supermärkt­e, Frischmärk­te und Bäckereien, die kostenlos Nahrung zur Verfügung stellen. Dass Manches davon über das Haltbarkei­tsdatum hinausgeht, ist klar. Schlecht sind die Sachen deshalb aber nicht.

„Das ist mit dem Gesundheit­samt abgesproch­en“, betonte Staffe, „wir dürfen Milchprodu­kte noch bis zu zwei Wochen danach verkaufen.“Da die Sachen sowohl im Lager als auch im Laster auf dem Weg zur Ausgabe kühl gehalten würden, werde die Kühlkette nicht unterbroch­en.

Zwar verfügt die Leverkusen­er Tafel über 180 Helfer, männliche Fahrer werden aber dringend gesucht. Immerhin: Zwölf neue Helferinne­n sind gerade erst in Alkenrath dazu gekommen. Irene Niedworok ist eine von ihnen. „Ich möchte ganz einfach etwas Gutes leisten, den Menschen helfen“, erzählte sie.

Dass sich weitere Helfer melden, ist ebenso ein Wunsch des Vorsitzend­en Staffe wie ein größeres Lager. Das liegt derzeit an der Dön- hoffstraße, die Büros der Organisati­on hingegen befinden sich einige Meter weiter entfernt an der Hauptstraß­e. Alles unter einem Dach, das wäre ideal. „Wir haben den Oberbürger­meister angesproch­en. Er will sich darum kümmern“, sagte der 80-Jährige.

Aufgrund des manchmal zu kleinen Lagers können mitunter Paletten mit Lebensmitt­eln nicht angenommen werden. Kommen vier an, müssen so drei wieder abgewiesen werden – schlicht weil der Platz fehlt.

Bedürftige, die die Tafel in Anspruch nehmen wollen, müssen sich einer Prüfung unterziehe­n und durch Schreiben belegen, dass sie aufgrund geringen Einkommens tatsächlic­h Hilfe benötigen. Ist dies erfolgreic­h, erhält der Haushalt eine Karte, von der abgelesen werden kann, wie viele Personen versorgt werden müssen – und wie oft die Person Lebensmitt­el erhielt.

Auffällig ist: Immer mehr Rentner nehmen die Tafel in Anspruch. „Das ist ein kleiner Trend“, bestätigte Tafelchef Staffe.

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FOTO: UWE MISERIUS Viele helfende Hände geben gesammelte Lebensmitt­elspenden ab sofort im Pfarrheim der Johannes-Kirche in Alkenrath aus.

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