Robert Forster schreibt seine Memoiren
Biographie Erst auf Seite 34 dieses Buches fällt zum ersten Mal der Name Grant. Und von den Go-Betweens ist sogar erst auf Seite 40 die Rede. Doch schon vom ersten Satz an ist „Grant & Ich“(Heyne Hardcore), die Geschichte der „außergewöhnlichen Freundschaft“zwischen Autor Robert Forster und seinem kongenialen Kumpel Grant McLennan, ein großes Lesevergnügen. Robert Forster berichtet anekdotenreich und mit einem hohen Maß an Empathie von der gemeinsamen Studentenzeit und den Lehr- und Wanderjahren ihrer gemeinsamen Gitarrenpop-Gruppe, den großartigen Go-Betweens. Und gleichwohl auch (bisweilen erfolgreichere) Weggefährten wie The Smiths, Edwyn Collins, R.E.M. oder Nick Cave ihren Platz finden, ist es insbesondere im ersten Abschnitt der Bandhistorie in den 1980er Jahren oft eine Geschichte des Scheiterns. Aber die sind, das weiß man ja, oft die besten. ahu Robert Forster: diese Musik fabelhaft hören, es gibt sogar Walzerepisoden, die eine Art Nostalgie des Lebensrückblicks im Angesichts des Todes symbolisieren. Geradezu handgreiflich wird die erregende Intensität der Musik in der neuen CD mit dem Trio Zimmermann (mit dem Geiger Frank Peter Zimmermann, dem Bratscher Antoine Tamestit und dem Cellisten Christian Poltéra), dessen Spiel et- was Elektrisierendes hat: eine ungewöhnliche Reaktionsschnelligkeit, eine hohe Musikalität, die das Expressive aus den Linien schält, und eine fast unheimliche Brillanz des Spiels, die jeden Ton gleichwohl in den Dienst des Werks stellt. Diese Perfektion des Musizierens adelt auch die Wiedergabe der beiden Hindemith-Quartette, die an technischer Komplexität fast nicht zu übertreffen sind. Selbst haarsträubend schwierige Passagen geraten atemberaubend genau. So grandios gespielt, verliert selbst schwierige Musik jeden Schrecken (erschienen bei BIS). Wolfram Goertz