Rheinische Post Opladen

Leverkusen tritt auf der Stelle

Die Werkself kommt trotz vieler Torchancen nur zu einem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Die Partie gegen den VfL Wolfsburg sollte für Bayer 04 den Auftakt in einen „goldenen Oktober“markieren – so zumindest die Hoffnung von Leverkusen­s Sportdirek­tor Rudi Völler. Doch die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich hat den dritten Heimsieg in Serie verpasst. Gegen die Niedersach­sen kamen die Hausherren trotz zweimalige­r Führung nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus. Lars Bender und Lucas Alario trafen für Bayer 04, das nach dem Remis in den unteren Tabellenre­gionen steckenble­ibt. „In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Chancen liegen lassen. Das Unentschie­den ist zu wenig“, haderte Alario.

Beide Teams scheuten zunächst das Risiko. Viele Ungenauigk­eiten erstickten aussichtsr­eiche Angriffe oft schon im Keim. Nach der biederen Anfangsvie­rtelstunde kamen die Hausherren aber – angetriebe­n durch ihren starken Kapitän Lars Bender – immer besser in die Partie. Zunächst verpasste der Spielführe­r selbst eine Chance zur Führung (20.) – Wolfsburgs Paul Verhaegh rettete auf der Torlinie. Kurz darauf waren es sein Zwillingsb­ruder Sven Bender und anschließe­nd Rechtsvert­eidiger Panagiotis Retsos (23.), die mit ihren Versuchen das Ziel knapp verfehlten.

Leverkusen blieb jedoch dran und drängte auf den Führungstr­effer. Die vierte Ecke des Spiels brachte schließlic­h den gewünschte­n Er- trag: Nach der Hereingabe von Leon Bailey legte Retsos auf Lars Bender ab, der den Ball aus wenigen Metern unhaltbar vorbei an Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels in die Maschen schoss (29.). Damit trug sich Lars Bender als bereits zehnter Leverkusen­er in dieser Saison in die Torschütze­nliste ein – Ligahöchst­wert. Sieben Minuten später hätte der beste Bayer-Spieler im ersten Durchgang mit seinem zweiten Treffer für einen komfortabl­eren Vorsprung sorgen können, traf nach einer erneuten Bailey-Ecke den Ball aber nicht richtig.

Von den Gästen war bis kurz vor dem Seitenwech­sel offensiv nichts zu sehen. Doch dass auch im Wolfsburge­r Kader viel Qualität vorhanden ist, bewies die Elf von Trainer Martin Schmidt zwischen der 40. und 45. Minute. Erste Warnschüss­e von Maximilian Arnold (40.) und Josuha Guilavogui (41.) parierte Leverkusen­s Schlussman­n Bernd Leno zwar glänzend. Beim 1:1-Ausgleich durch Liverpool-Leihgabe Divock Origi (44.) war jedoch auch der Nationalto­rhüter machtlos. Der Belgier hatte sich zuvor im Luftkampf gegen Sven Bender und Jonathan Tah durchgeset­zt.

In der zweiten Halbzeit übernahmen dann wieder die Hausherren die Kontrolle über die Begegnung. Nach tollem Zusammensp­iel zwischen dem Brasiliane­r Wendell und Kevin Volland verwertete der argentinis­che Zugang Lucas Alario eine Hereingabe zum 2:1 (61.). Für ihn war es bereits der zweite Treffer im dritten Spiel für die Werkself. Allerdings währte die erneute Führung nicht allzu lange: Jakub Blaszczyko­wski umkurvte Leverkusen­s Abwehrchef Sven Bender recht mühelos und schob zum 2:2 ein (69.).

Die beste Chance, die Partie doch noch zu gewinnen, hatte der eingewechs­elte Österreich­er Julian Baumgartli­nger. Der Mittelfeld­spieler in Diensten von Bayer 04 zielte bei seinem Versuch aus kurzer Distanz jedoch deutlich zu hoch (79.). Für Wolfsburg vergab Victor Osimhen nach starkem Sololauf (88.).

Am Samstag geht es für Leverkusen mit dem Auswärtssp­iel bei Borussia Mönchengla­dbach weiter. Dort wird sich zeigen, ob der Oktober tatsächlic­h noch ein „goldener“für Leverkusen werden kann.

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