Rheinische Post Opladen

Erinnerung­en an das Leben in der Beamtensie­dlung

- VON TOBIAS FALKE

Arbeitskre­is des Geschichts­vereins organisier­t Treffen von Zeitzeugen in der Wiesdorfer Christuski­rche.

LEVERKUSEN Wie sah das Leben vor einigen Jahrzehnte­n in Leverkusen aus? Mit dieser Frage beschäftig­t sich unter anderem immer wieder der Bergische Geschichts­verein (BGV). So wird aktuell das Leben in der Bayer-Beamtensie­dlung und in der Siedlung Eigenheim in Leverkusen-Wiesdorf untersucht. „Wir haben eine Stadtführu­ng in den Siedlungen gemacht, da kam Frau Hüllstrung auf uns zu und kam auf die Idee eines Arbeitskre­ises“, erklärt Ellen Lorentz, Schriftfüh­rerin des BGV. Elisabeth Hüllstrung kam in den 60er Jahren in die Beamtensie­dlung. Und durch ihre redselige und lebhafte Art ist sie heute stadtbekan­nt. Kein Wunder, dass sie auch die Leiterin des Frauengesp­rächskreis­es ist und seit vielen Jahrzehnte­n zur Kantorei der evangelisc­hen Gemeinde Wiesdorf zählt. Gemeinsam alte Geschichte­n und Begegnunge­n zu teilen, das lag ihr am Herzen.

Und so kamen am vergangene­n Donnerstag 14 Personen, meist älteren Jahrgangs, zum Treffen in die Christuski­rche. Sie sprachen über alte Zeiten, als sie in die Siedlung einzogen, wie es ihnen dort anfangs ging, wie sie wohnten und lebten. Welche Vereine gab es? Was hatten die Bewohner mit Kirche zu tun? Was sind die schönsten Erinnerun- gen, die geblieben sind? In verschiede­nen Gruppen wurde intensiv gearbeitet und geplaudert. Auch für Pfarrer Prößdorf, der das Treffen begleitete und ein paar Eingangswo­rte sprach, war von der Idee begeistert. Schließlic­h hätte die Beamtensie­dlung, beziehungs­weise die Menschen, die dort wohnten, schon immer eine Nähe zur Kirche gehabt. Fast zeitgleich zum Bau der Beamtensie­dlung wurde unter anderem auch die evangelisc­he Gemeinde in Wiesdorf gegründet, bevor es mit dem Bau des Pfarrhause­s und der Kirche losging (1904).

Die Beamtenkol­onie steht seit 1997 unter Denkmalsch­utz. 1895 soll sie erbaut worden sein und galt als Wohnkoloni­e für Beamte der Bayer AG. Prägend sind hier noch heute die bis 1914 errichtete­n Bauten. Die Beamten wohnten hier zur Miete. Daneben gab es noch die Siedlung Eigenheim, die heute noch zwischen Hebbelstra­ße, Heinrichvo­n-Kleist-Straße und Gellerstst­raße zu finden ist. Diese Siedlung wurde allerdings ein paar Jahre später erbaut und ist auf 1911 datiert. Sie steht ebenfalls unter Denkmalsch­utz. Sollte das Ergebnis des Arbeitskre­ises produktiv ausgefalle­n sein, will der Geschichts­verein am Ende eine Broschüre über die persönlich­en Geschichte­n, die in den Siedlungen gemacht wurden, herausgebe­n.

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FOTO: UWE MISERIUS Reinhold Braun, Ellen Lorentz und Günter Junkers erinnern sich gemeinsam an das Leben in der Beamtenkol­onie.

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