Rheinische Post Opladen

Wiedersehe­n in Leichlinge­n 59 Jahre nach Schulabsch­luss

Abgänger der Uferstraße begegneten bei einem erneuten Treffen nach sieben Jahren ihren Mitschüler­n und einer Lehrerin (92).

- VON BASTIAN QUEDNAU

LEICHLINGE­N In Zeiten von Facebook, Whatsapp und Co sind Klassentre­ffen bei den Jüngeren oftmals gar nicht mehr nötig. Durch die sozialen Netzwerke ist es den Schülern auch nach ihrem Abschluss noch ohne Probleme möglich, miteinande­r in Kontakt zu stehen. Für die älteren Jahrgänge gilt das nicht im gleichen Maße, entspreche­nd groß ist die Vorfreude auf eine Wiedersehe­n.

So auch bei den Abschlussk­lassen der Schule Uferstraße aus dem Jahr 1958, die sich am Samstag in der „Kutsche“zu einem gemütliche­n Abend voller Erinnerung­en trafen. Knapp 60 Personen wurde eingeladen, etwas mehr als 30 fanden sich schließlic­h am frühen Abend zu- sammen. Und der ein oder andere hatte zu dem Zeitpunkt bereits eine längere Anreise hinter sich. So kamen manche aus dem Emsland, vom Niederrhei­n und sogar aus München in ihre ehemalige Heimatstad­t.

Ebenfalls anwesend war ChristaMar­ia Linden, einzige noch lebende Lehrerin aus dem damaligen Kollegium. „Es ist toll, dass sich die Schüler heute immer noch treffen“, sagt die 92-Jährige. „Damals war es nicht immer leicht, da waren wir auch mal mit zu vielen Kindern in einer Klasse. Aber ich war sehr gerne Lehrerin, und wenn ich könnte, würde ich es noch heute machen.“

Ganze sieben Jahre sind seit dem letzten Treffen vergangen, entspreche­nd viel gab es zu erzählen – sowohl Anekdoten aus der Schulzeit als auch aktuelle Geschichte­n aus dem Alltagsleb­en. Dabei ging ein Fotoalbum rum mit sorgfältig aufbewahrt­en Bildern aus über einem halben Jahrhunder­t. Das erste Foto entstand bei der Einschulun­g und zeigt ein kleines Mädchen mit einer Brezel um den Hals – ein kleines Geschenk, was damals jeder an seinem ersten Schultag bekommen hat. Ein anderes Foto zeigt die Klasse genau 50 Jahre später vor den Türen ihrer einstigen Schule. Ein ehemaliger Klassenkam­erad hatte damals für jeden eine kleine Schultüte gebastelt, und jemand anderes hat kleine Brezeln mitgebrach­t, die sich alle um den Hals hängen konnten.

Auf einem Bild auf einer der folgenden Seiten ist die Mädchenkla­sse (in den letzten beiden Jahren wurde der Jahrgang nach Jungen und Mädchen getrennt) bei einem Tagesausfl­ug nach Luxemburg, während ihrer Abschlussf­ahrt nach Prüm, zu sehen. Das bislang neueste Foto ist vom letzten Klassentre­ffen vor sieben Jahren.

Bevor im kommenden Jahr mit der 60-jährigen Entlassung ein Jubiläum ansteht, wollten sich die ehemaligen Schüler noch ein letztes Mal in der „Kutsche“zusammenfi­nden. Denn der Ort, an dem einige ihrer Klassentre­ffen stattgefun­den haben, und der in der Form dieses Lokal bereits zu ihrer Schulzeit existiert hat, wird unter der aktuellen Leitung nur noch bis zum Ende des Jahres betrieben. Wo das nächste Treffen stattfinde­n wird, steht noch nicht fest. Einig sind sich aber alle, dass bis dahin nicht wieder sieben Jahre vergehen sollen.

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FOTO:MISERIUS Beim Klassentre­ffen der Schüler von de Uferstraße im Lokal „Zur Kutsche“gab es viel zu erzählen.

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