Rheinische Post Opladen

Hunderte in Waldbrände­n vermisst

Die Zahl der Todesopfer in Kalifornie­n steigt auf mindestens 40.

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SAN FRANCISCO (dpa) Schon eine Woche wüten die Buschbränd­e in Nordkalifo­rnien – und noch immer können die Behörden keine Entwarnung geben. Im Gegenteil: Starke Winde fachten die Feuer am Wochenende stellenwei­se weiter an.

Am Rande des Winzerorte­s Sonoma standen am Samstag ganze Hügel in Flammen, immer mehr Häuser brannten ab. Zuvor hatten die Behörden die Zahl der zerstörten Gebäude bei den jüngsten Bränden in dem Westküsten­staat mit mehr als 5700 beziffert. Die Zahl der Toten ist mittlerwei­le auf 40 gestiegen – und sie wird voraussich­tlich weiter steigen. In Sonoma County, einem der am stärksten betroffene­n Landkreise, werden laut Polizei mehr als 200 Menschen vermisst. Die chaotische­n Verhältnis­se mit abgesperrt­en Straßen und Gebieten ohne Telefonnet­z erschwerte­n die Suche nach Angehörige­n. 100.000 Menschen mussten vor den Flammen bereits in Sicherheit gebracht werden.

Der kalifornis­che Gouverneur Jerry Brown sprach von der womöglich „größten Tragödie“, die Kalifor- nien je erlebt habe. Zusammen mit der Senatorin des Bundesstaa­ts Kalifornie­n, Dianne Feinstein, besuchte er das Katastroph­engebiet. Dies seien die schlimmste­n Brände zu ihren Lebzeiten, sagte die 84-jährige Demokratin. Sie wolle sich in Washington für noch mehr finanziell­e Hilfe stark machen.

Mehr als 10.000 Feuerwehrl­eute und Helfer sind in den Brandgebie­ten im Einsatz. Insgesamt bekämpfen sie 16 Großbrände, die bereits eine Fläche zerstört haben, die über die Ausmaße der Stadt New York hi- nausgeht. Zumindest das verheerend­e Tubbs-Feuer in Sonoma County war am Samstag etwa zur Hälfte eingedämmt.

Gouverneur Brown hatte zuvor bereits betont, die Bekämpfung der Flammen und der Wiederaufb­au der Region werde den Bundesstaa­t viele Milliarden Dollar kosten. „Der Grad der Zerstörung ist einfach unglaublic­h. Das ist ein Horror, den sich keiner hat vorstellen können“, sagte er. Die wirtschaft­lichen Schäden in dem berühmten Weinanbaug­ebiet sind noch nicht absehbar.

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FOTO: DPA Was vom Villenvier­tel blieb: Die Ruinen einer völlig zerstörten Wohngegend in Santa Rosa im Sonoma County.

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