Fortuna landet wichtigen Arbeitssieg
Die Düsseldorfer bauen mit einem 1:0 über Bundesliga-Absteiger Darmstadt ihren Vorsprung an der Tabellenspitze aus
DÜSSELDORF Eine rauschende Ballnacht kann es nicht jede Woche geben, auch wenn Fortuna Düsseldorf in der aktuellen Zweitligasaison schon einige davon abgeliefert hat. Und so stand dann gegen den SVDarmstadt 98 auch eher ein kleineres Familienfest auf dem Programm, wenn auch ein durchaus stimmungsvolles. Fortuna gewann 1:0 und vergrößerte damit ihren Vorsprung an der Tabellenspitze wieder ein Stückchen.
„Wir haben schon ein bisschen Druck aufgebaut auf die anderen Klubs“, kommentierte der starke Torhüter Raphael Wolf lächelnd. „Es ist zwar noch eine lange Saison, aber nach ganz unten stürzen wir vielleicht nicht mehr.“Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer war freilich weniger zum Scherzen aufgelegt. „Irgendwann ist unser Glück auch einmal aufgebraucht“, merkte er kritisch an. „Wir haben ein paar Fehler gemacht, die wir abstellen müssen.“
Die eigentliche Enttäuschung gab es jedoch auf den Rängen. 27.674 Zuschauer sind zwar für ein handelsübliches Zweitligaspiel keine schlechte Zahl – für ein Heimspiel eines Tabellenführers mit zuletzt vier Siegen in Folge gegen einen Bundesliga-Absteiger sind sie jedoch definitiv zu wenig – auch wenn sich Trainer Friedhelm Funkel bemühte, Verständnis für die NichtErschienenen aufzubringen: „Der Freitagabend ist ja auch wirklich kein guter Termin, erst recht, wenn nur vier Tage später ein DFB-Pokalspiel gegen Gladbach folgt.“
Von Enttäuschungen auf dem Spielfeld konnte immerhin keine Rede sein, denn bereits nach 85 Sekunden brachte Fortuna ihren Anhang erneut zum Jubeln. Emir Kujovic, diesmal für Torjäger Rouwen Hennings in die Startelf hineinrotiert, köpfte nach einem Eckball zum 1:0 ein. Dass der schwedische Nationalstürmer eine Chance von Beginn an kommen würde, hatte sich in den vergangenen Tagen angedeutet, weil Funkel ihn häufiger als üblich für seinen großen Trainingseinsatz gelobt hatte. Es spricht für das Händchen des Trainers, dass sich Kujovic dann auch noch so schnell mit Zählbarem belohnte.
Doch ein Selbstläufer wurde dieser Freitagabend nicht. Dafür wehrte sich Darmstadt zu heftig, kam selbst zu klaren Chancen durch Aytac Sulu und Jan Rosenthal, profitierte allerdings auch von einer Rei- he fragwürdiger Entscheidungen des schwachen Schiedsrichters Frank Willenborg. Unterm Strich ging Funkels Konzept, defensiv dichtgestaffelt zu stehen und sich nicht aus der Reserve locken zu lassen, vor der Pause sehr gut auf.
An diesem Strickmuster änderte sich nicht viel, außer, dass die „Lilien“mit der drohenden Niederlage vor Augen stärker die Offensive suchten. Den Düsseldorfern ging zudem ihr Kombinationsspiel nicht ganz so leicht von der Hand wie zuletzt, es fehlte ein wenig der Esprit, der ihre Angriffe gegen Duisburg und Bielefeld ausgezeichnet hatte.
Es blieb dennoch beim wichtigen und verdienten Arbeitssieg. „Und wir haben auch in den nächsten Wochen noch verdammt viel Arbeit, wenn wir oben bleiben wollen“, sagte Funkel. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht. Am Dienstag steht das Pokalderby gegen Gladbach an – und das hätte wieder das Potential für eine Ballnacht.