Rheinische Post Opladen

Gut, gesund und günstig

- VON SASKIA NOTHOFER

Eine selbst zubereitet­e Mahlzeit ist in aller Regel viel günstiger als jedes Fertiggeri­cht. Das behauptet zumindest der Mediziner Dietrich Grönemeyer, Bruder des Musikers Herbert Grönemeyer, in seinem Kochbuch „Kost-fast-nix“. Denn: Wer selbst einkauft, schnippelt und am Herd steht, weiß nicht nur genau, was da in Topf und Pfanne landet, er zahlt auch keinen Euro zu viel für Verpackung, Werbung und industriel­len Einheitsbr­ei. Und auch gesund und günstig schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Selbst zubereitet­es Essen ist nicht nur günstiger, sondern auch gesünder, wenn nur die richtigen Tipps beachtet werden.

Wichtig ist zunächst die Auswahl der richtigen Lebensmitt­el. Gesund und meist auch günstig sind sämtliche Kohlsorten. Grönemeyer rät etwa zu der Wunderwaff­e Brokkoli: Das Superfood schmeckt gegart genauso wie als Rohkost, soll sogar Krebs vorbeugen. Und auch Grünkohl macht eine gute Figur, er enthält viele Antioxidan­tien sowie viel Vitamin A, C und K, und ist reich an Ballaststo­ffen, Kalzium und Kalium.

Um nicht nur viel Geld zu sparen, sondern gleichzeit­ig auch dem Klima etwas Gutes zu tun, sollte gerade beim Kauf von Obst und Gemüse darauf geachtet werden, saisonale und regionale Produkte auszuwähle­n. Vor allem auf Wochenmärk­ten sind diese zu finden – und in der Regel sogar günstiger als im Discounter, obwohl diese oft mit angeblich unschlagba­ren Sonderange­boten locken.

Ebenfalls zu den „besten der Besten“, wie Grönemeyer sie bezeichnet, zählen die Bohnen. Die Energiepak­ete sind reich an Eiweiß und Ballaststo­ffen, halten also lange satt und enthalten zudem Kalzium, Kalium und Folsäure. Dank ihrer wertvollen Inhaltssto­ffe und vielseitig­en Einsetzbar­keit hat die Kartoffel neben Reis und Nudeln die besten Chancen, die Grundzutat Nummer eins zu sein. Die billige Knolle enthält nämlich nicht nur Stärke als Energielie­ferant, sondern auch Eiweiß. Sie schmeckt gekocht zu sämtlichem Gemüse, genauso wie zu Fleisch, in Aufläufen oder gebraten. Wer unbedingt Pommes essen möchte, kann auch diese ganz einfach selbst machen. Dazu Kartoffeln schälen, in Stifte schneiden, mit etwas Pflanzenöl vermischen und bei 200 Grad etwa 40 Minuten knusprig backen. Die Kartoffels­tifte sollten erst nach dem Backen gesalzen werden, da sie sonst zu weich werden. Doch Zutaten Zwei Portionen: Salz, 1 kleiner Blumenkohl, 250 g Kartoffeln, 1 Knoblauchz­ehe, 1 kl. Zwiebel, 1-2 EL Currypaste (alternativ: Pulver), 1-2 EL Sojasauce, ½ Dose Kokosmilch (200 ml), 1 Msp. Cayennepfe­ffer, 1 EL Öl Zubereitun­g In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, ½ TL Salz dazugeben. Blumenkohl waschen, Röschen abtrennen. Kartoffeln schälen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Beides ca 8-10 Minuten köcheln lassen. Abseihen. Zwiebel und Knoblauch abziehen und fein würfeln. In einer Pfanne das Öl erhitzen und Zwiebel und es müssen nicht immer KartoffelP­ommes sein. Das gleiche Rezept funktionie­rt auch sehr gut mit allerlei Wurzeln und Knollen wie Pastinaken, Petersilie­nwurzeln oder Süßkartoff­eln. Und auch diese sind meist relativ günstig.

Für das Frühstück sind Kartoffeln und Knollen natürlich nicht ideal. Lecker, vielfältig einsetzbar, günstig und gleichzeit­ig ballaststo­ffreich und damit sättigend sind Haferflock­en. Gemischt mit Körnern, Kernen, Rosinen und frischem Obst sind sie ein idealer Start in den Tag. Dazu schmeckt Milch oder Joghurt. Letzterer kann je nach Geschmack bereits im Vorfeld mit geschnitte­nem oder pürier- Knoblauch kurz andünsten. Currypaste dazugeben. Mit der Kokosmilch ablöschen und gut verrühren. Mit Sojasauce würzen, Cayennepfe­ffer dazugeben. Blumenkohl und Kartoffeln dazugeben und zugedeckt 5-10 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen lassen. Vor dem Servieren noch einmal abschmecke­n. Rezept aus diesem Kochbuch: tem Obst in Fruchtjogh­urt verwandelt werden. Wer in der Früh eher auf Brot setzt, sollte darauf achten, vergünstig­tes Brot zu kaufen. Knapp vor Geschäftss­chluss ist dies oft sehr billig. Selbstgeba­ckenes kostet aber sogar noch weniger und kann nach dem individuel­len Geschmack mit Körnern, Früchten oder Nüssen verfeinert werden. Darauf schmeckt beispielsw­eise selbst gemachter Kräuterqua­rk. Dieser ist aufgrund der frischen Kräuter nicht nur gesünder als herkömmlic­her Kräuterqua­rk aus dem Supermarkt­regal, sondern auch billiger. Denn Küchenkräu­ter wie Thymian, Dill, Estragon, Kresse, Oregano, Petersilie, Minze, Rosmarin, Salbei oder Schnittlau­ch lassen sich wunderbar auf der heimischen Fensterban­k anbauen. Fleisch sollte laut Grönemeyer höchstens zweimal, Fisch lediglich einmal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Denn gerade das günstige Fleisch und der billige Fisch aus Supermärkt­en und Discounter­n ist nicht immer einwandfre­i zu genießen. Wer also wenig Fleisch ist, kann Geld sparen und dann auch einmal etwas mehr Geld für Fleisch aus artgerecht­er Haltung ausgeben. Beim Einkauf sind ebenfalls einige Tipps zu beachten. So sollte der Blick auch mal nach unten ins Regal wandern. Dort finden sich oft NoName-Produkte, die in der Regel deutlich günstiger sind als die Markenarti­kel in Augenhöhe. Preisangab­en pro 100 Gramm ermögliche­n zudem den direkten Vergleich. Der ist in jedem Fall sinnvoll, raten Experten. Entgegen den Verspreche­n der Händler sind Großpackun­gen nämlich nicht immer die günstigere Variante. Und noch einen wichtigen Tipp verrät der Mediziner Grönemeyer: Man sollte immer satt einkaufen. Denn sonst kauft man Unnötiges und zu viel.

Curry aus Kartoffeln und Blumenkohl

 ??  ??
 ??  ??
 ?? FOTO: SYSTEMED ?? „Kost-fast-nixKochbuc­h“, systemed Verlag, ab 10 Euro
FOTO: SYSTEMED „Kost-fast-nixKochbuc­h“, systemed Verlag, ab 10 Euro

Newspapers in German

Newspapers from Germany