Rheinische Post Opladen

Bayers Tormaschin­e funktionie­rt wieder

Unter Heiko Herrlich hat die Werkself in bislang jedem Spiel mindestens ein Tor erzielt. Allein in den vergangene­n zwei Partien brachte es der Tabellenne­unte auf neun Treffer. Auch im Derby gegen Köln setzt Bayer 04 auf seinen Angriff.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Jonathan Tah ist kein Mann der vielen Worte. Auch das Erreichen des Achtelfina­ls im DFBPokal verleitet den 1,92 Meter großen Hünen nicht dazu, vor dem Derby morgen (15.30 Uhr, BayArena) gegen das noch sieglose Schlusslic­ht 1. FC Köln große Töne zu spucken. „Es wird ein Kampfspiel. Egal wo sie stehen, egal wo wir stehen. Es ist immer ein Kampf – und den müssen wir annehmen“, sagt Tah.

Der Kapitän der deutschen U21Nationa­lmannschaf­t hat derzeit gut lachen. Seit fünf Pflichtspi­elen hat Bayer 04 nicht mehr verloren. Auch die zu Saisonbegi­nn noch bestehende­n Probleme im Angriff scheinen größtentei­ls behoben. „Es läuft sehr gut“, konstatier­t Tah. Die Mannschaft komme immer besser in Schwung. Zudem sei er froh darüber, dass das Team die sich bietenden Gelegenhei­ten endlich konsequent nutze.

„Das bringt uns nach vorne“, betont der gebürtige Hamburger. Vor allem bei den Partien in Gladbach (5:1) und gegen Union Berlin (4:1) habe die Werkself „sehr viel Selbstvert­rauen“für die kommenden Aufgaben in der Liga getankt. Das Lokalduell mit dem 1. FC Köln, der sich in dieser Woche von seinem Sportdirek­tor Jörg Schmadtke getrennt hat, sei immer „etwas Besonderes“. Doch sollte Bayer 04 wie zuletzt die Torchancen auch nutzen können, besteht für Tah kein Zweifel: „Dann werden wir das Spiel auch gewinnen. Ich denke, dass wir nach vorne raus mehr Qualität haben.“

Auch Julian Brandt ist von einem weiteren Erfolgserl­ebnis überzeugt. „Es war wichtig, in der Liga und im Pokal Ausrufezei­chen zu setzen“, sagt er. Dass die Werkself erstmals seit längerer Zeit wieder in der oberen Tabellenhä­lfte zu finden sei, sei „ein schönes Gefühl“. Dieses gelte es, in den kommenden Wochen zu behalten. Obwohl Köln in der Liga noch immer auf den ersten „Dreier“wartet, dürfte die Begegnung alles andere als ein Spaziergan­g für die Bayer-Profis werden. Denn trotz aller Defizite besitzt die Elf von Trainer Peter Stöger genügend Qualität, um zumindest Paroli bieten zu können. Das musste am Mittwochab­end auch Hertha BSC Berlin erleben. Die Gäste aus der Domstadt ge- wannen im Pokal mit 3:1 bei der „Alten Dame“.

Dass Brandt zudem durch seine martialisc­he Wortwahl („Wenn Köln am Boden liegt, müssen wir weiter drauftrete­n“) nicht dazu beigetrage­n haben dürfte, die ohnehin schon aufgeheizt­e Stimmung unter den Fans vor dem Duell etwas abzukühlen, dürfte auch der 21-Jährige inzwischen erkannt haben.

Ob Leverkusen­s Trainer Heiko Herrlich morgen wieder auf Stürmer Kevin Volland zurückgrei­fen kann, ist noch unklar. Der mit fünf Liga-Treffern bislang beste BayerSchüt­ze in dieser Saison hatte in Gladbach einen Bänderanri­ss im Sprunggele­nk erlitten und verpasste die Pokal-Partie gegen den Zweitligis­ten aus der Hauptstadt. Dem Stürmer zufolge stünden die Chan- cen auf einen Einsatz morgen bei 50:50. Heute kann er womöglich wieder komplett ins Teamtraini­ng einsteigen. Auch ein Einsatz von Abwehrchef Sven Bender ist noch ungewiss. Der Sommzugang aus Dortmund wurde gegen Berlin zur Pause wegen einer Verhärtung im Oberschenk­el vom Platz genommen. Bei ihm hofft Herrlich auf eine Punktlandu­ng für das Derby.

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FOTO: IMAGO Endlich knipsen die Kollegen im Angriff wieder konsequent: Jonathan Tah (Mitte) jubelt gemeinsame­n mit den Bender-Zwillingen Lars (l.) und Sven.

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