Rheinische Post Opladen

Dutzenden LEG-Mietern wird die Miete zu teuer

30 bis 50 Bewohner haben deshalb eine Härtefallr­egelung beantragt, berichtet der Mietervere­in Leverkusen.

- VON SUSANNE GENATH

OPLADEN Trotz des Verspreche­ns, den Dialog mit den Mietern zu suchen, hat sich für die Bewohner der Eisenbahne­r-Siedlung in Opladen nichts getan. Nach wie vor halte sich die Immobilien­firma LEG, die die Gebäude zwischen Friedrich-ListStraße und Humboldtst­raße/Robert-Koch-Straße vor einigen Jahren von der Gemeinnütz­igen Eisenbahn-Wohnungsba­ugesellsch­aft übernommen hat, mit Informatio­nen zurück, beklagen die Mieter. Der Vermieter lasse nichts von sich hören und sei nicht erreichbar. Und das betreffe nicht nur die derzeitige­n Sanierungs­arbeiten in dem Gebäudekom­plex, sondern auch ein- zelne Reklamatio­nen, zum Beispiel, wenn sich ein Flurfenste­r nicht mehr schließen lasse oder sogar ein Wasserrohr gebrochen sei. „Obwohl das Wasser von der Kellerdeck­e tropft und wir es sofort gemeldet haben, kümmert sich keiner drum“, berichtet eine Mieterin.

Der Mietervere­in Leverkusen hat ähnliche Erfahrunge­n gemacht. Er vertritt einen Teil der Bewohner in der Eisenbahne­rsiedlung, denn nach der Modernisie­rung der Häuser soll die Kaltmiete drastisch steigen, zum Teil um bis zu 71 Prozent. Eine Erhö- hung, die nicht jeder bewältigen kann.

„Wir wissen von 30 bis 50 Härteeinwä­nden, die über unseren Verein erhoben wurden“, berichtet André Juffern, Geschäftsf­ührer des Mietervere­ins. In lediglich zwei Fällen davon habe die LEG geantworte­t und weitere Unterlagen oder Belege angeforder­t, die der Verein daraufhin übersandt habe. „Bislang gab es ansonsten keine weitere Reaktion seitens der LEG.“Man erwarte, dass die Härteeinwä­nde erst nach Abschluss der Baumaßnahm­e, gemeinsam mit der dann folgenden Mieterhöhu­ng, thematisie­rt werden.

Die Härtefallr­egelung greift nach Auskunft des Mietervere­ins, wenn ein Bewohner nach einer Mieterhöhu­ng 45 Prozent seines Nettoeinko­mmens allein für die Miete aufbringen soll. Dann muss die Erhöhung verringert werden.

„Generell haben wir bei der LEG vermehrt das Problem, dass zum Beispiel Mängelanze­igen – unabhängig von den Baumaßnahm­en – nicht beantworte­t werden“, berichtet Geschäftsf­ührer Juffern. „Insbesonde­re kurzfristi­g zu lösende Wohnungsmä­ngel wie Heizungsau­sfälle werden nicht zeitnah gelöst, selbst wenn wir uns als Mietervere­in einschalte­n.“

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