Rheinische Post Opladen

Tröster sorgt für Bayers späten Frust im Spitzenspi­el

Die Leverkusen­er Fußballeri­nnen verlieren nach 2:0-Führung mit 2:3 gegen den Tabellenfü­hrer 1. FC Saarbrücke­n.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN So recht konnten die Spielerinn­en des 1. FC Saarbrücke­n ihr Glück selbst nicht fassen. Denn Träume von einem Sieg im Spitzenspi­el der 2. Bundesliga bei Bayers Fußballeri­nnen schienen bis 20 Minuten vor dem Abpfiff noch reichlich gewagt. Das Schlimme daran: Um den gerechten Lohn für eine über weite Strecken überzeugen­de Leistung betrogen sich die Leverkusen­erinnen selbst.

Bis zur 70. Minute hatte das Team von Verena Hagedorn den Spitzenrei­ter aus dem Saarland im Griff. Ein Lattentref­fer nach einem Fernschuss von Jacqueline De Backer (3.) blieb bis weit in die zweite Hälfte die einzige nennenswer­te Chance des torhungrig­sten Angriffs der Liga. Vor allem gelang es den Leverkusen­erinnen, mit geduldigem und akkuratem Aufbau das gefürchtet­e Pressing der Saarbrücke­r Offensive auszuhebel­n. Und dann zeigten sie sich vorne auch noch effektiv und nutzten zwei der sich bietenden Möglichkei­ten. Erst schaltete Frederike Kempe am Ende eines schönen Angriffs nach Abwehr der FCS-Keeperin Christina Ehl am schnellste­n und markierte die Führung (31.). Spätestens, als Henrietta Cziszar den Ball über die Saarbrücke­r Torfrau ins Netz lupfte (56.), schien Bayer auf dem besten Weg zum Heimsieg im direkten Duell, der das Rennen um die Qualifikat­ion für das Oberhaus wieder spannend gemacht hätte. Laura Heß verpasste danach mit dem Kopf aus der Nahdistanz ebenso die Entscheidu­ng (64.), wie Barbara Reger mit einem Schuss (69.).

Stattdesse­n wachte Saarbrücke­n auf. Nachdem ein von der Schiedsric­hterin abgefälsch­ter Ball einen gefährlich­en FCS-Angriff eingeleite­t hatte, kamen die Gäste besser ins Spiel. Plötzlich leisteten sich die Leverkusen­erinnen leichtsinn­ige Fehler im Aufbau, die vom Team des ExLeverkus­eners Taifur Diane gnadenlos bestraft wurden. De Backers Anschlusst­reffer (70.) ging ebenso ein leichter Fehler voraus, wie dem aus abseitsver­dächtiger Position erzielten Ausgleich durch Anja Selensky (78.). Beim Siegtreffe­r durch Tamara Tröster ließen sich die Leverkusen­erinnen von einem Konter der Gäste überrumpel­n (88.).

Im Endspurt fiel auf, dass bei den verletzung­sgeplagten Frauen von Bayer 04 auch deshalb die Ordnung verloren ging, weil Hagedorn von der Bank (nur drei Feldspiele­rinnen aus der Reserve) keine Qualität nachlegen konnte. Bayer Klink – Uebach, Barth, Bosnjak, Kempe – Wich, Meier (67. Plastwich) – Reger, Heß, Munzert (85. König) – Csiszar.

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FOTO: MISERIUS Frederike Kempe (am Ball) erlebte trotz ihres Tores einen bitteren Nachmittag am Kurtekotte­n.

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