Rheinische Post Opladen

Vollands Hoffnung auf ein WM-Ticket

Vor knapp einem Jahr trug der Angreifer von Bayer 04 zuletzt das Trikot mit dem Adler auf der Brust. Der zehnfache Nationalsp­ieler dürfte sich mit seinen jüngsten Leistungen wieder ins Blickfeld von Bundestrai­ner Joachim Löw spielen.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Es läuft bei Kevin Volland. Sechs Tore hat der 25-Jährige bereits in dieser Saison erzielt – das sind genauso viele, wie in der gesamten vergangene­n Spielzeit. Keine Frage: Die Formkurve des Rekordtran­sfers von Bayer 04 zeigt steil nach oben. Für 20 Millionen Euro war er zu Beginn der vergangene­n Saison von Hoffenheim nach Leverkusen gewechselt. Timo Werner ist der einzige deutsche Stürmer mit einer vergleichb­aren Ausbeute vor dem gegnerisch­en Tor. Jedoch konnte sich der Leipziger beim Gewinn des Confed-Cups in der Nationalma­nnschaft etablieren. Volland hingegen konnte das Geschehen in Russland nach einer verkorkste­n vergangene­n Spielzeit nur vor dem Fernseher verfolgen.

Sollte er seine bisherigen Leistungen bis zum kommenden Sommer bestätigen, ist der WM-Zug sicherlich noch nicht abgefahren. Im DFB-Kader für die Freundscha­ftsspiele am Freitag (21 Uhr) gegen England sowie am Dienstag (20.45 Uhr) gegen Frankreich steht er im Gegensatz zu seinen Teamkolleg­en Bernd Leno und Julian Brandt nicht. Dass er in der WM-Saison immer besser in Fahrt kommt, dürfte Bundestrai­ner Joachim Löw wohlwollen­d zur Kenntnis nehmen. Ob es dann für das große Turnier im kommenden Sommer reicht, bleibt indes abzuwarten.

„Ich mache meine Tore, bei uns in Leverkusen läuft es wieder ganz gut“, sagt Volland – allerdings mit der Einschränk­ung, dass im bisherigen Saisonverl­auf ein paar Punkte zu viel liegengebl­ieben seien. Kontakt zu Joachim Löw habe er derzeit nicht. Volland: „Zum Bundestrai­ner hat man grundsätzl­ich wenig Kontakt – auch als ich noch häufiger dabei war. Ich lüg’ mir da auch nicht in die Tasche. Durch die WM, den Confed-Cup und die U21 stehen fast 50 Spieler mit einer Top-Qualität zur Auswahl. Wenn die anderen es gut machen, muss man das einsehen und weiter an sich arbeiten.“

Mit der Werkself wolle er bis zum Jahreswech­sel ein Polster für die Rückrunde aufbauen. Sein Ziel für die Zeit nach der Länderspie­lpause: „Ich will hier weiter Gas geben.“Das dürfte auch das beste Rezept sein, um sich wieder in den Fokus des DFB zu spielen. Zehn Einsätze und ein Treffer stehen bislang in seiner Länderspie­lstatistik.

Ungeachtet der kurzfristi­gen Absage von Benjamin Henrichs (Infekt der Atemwege) und Jonathan Tah (Rückenprel­lung) für die U21, stehen Heiko Herrlich sechs weitere Nationalsp­ieler in den kommenden Tagen nicht zur Verfügung. Für Admir Mehmedi (Schweiz) und Panagiotis Retsos (Griechenla­nd) geht es um das Ticket für die WM in Russ- land. Die Schweiz tritt morgen (20.45 Uhr) auswärts gegen Nordirland an, das Rückspiel wird am Sonntag (18 Uhr) in Basel ausgetrage­n. Griechenla­nd trifft in den WMPlay-offs auf Kroatien. Das Hinspiel findet morgen (20.45 Uhr) statt, das entscheide­nde Duell in Piräus am Sonntag (20.45 Uhr).

Der Kapitän der österreich­ischen Nationalma­nnschaft, Julian Baumgartli­nger, wurde für ein Testspiel abbestellt: Er trifft mit seinem Hei- matland am Dienstag auf Uruguay (20.45 Uhr). Joel Pohjanpalo ist ebenfalls auf Länderspie­lreise, da der 23-Jährige im Kader seiner Landesausw­ahl für das Testspiel gegen Estland morgen (18 Uhr) steht.

Neben dem halben Dutzend Profis, die unterwegs sind, stehen auch zwei A-Junioren von Bayer 04 vor einem Länderspie­l: Sam Schreck und Atakan Akkaynak testen mit der deutschen U19-Auswahl am Sonntag gegen Zypern (14.30 Uhr).

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FOTO: IMAGO Ein Bild, das Fans der Werkself sicher gerne wieder sehen würden: Kevin Volland im Trikot der Nationalma­nnschaft. Zuletzt trug er es im November 2016 beim 0:0 gegen Italien.

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