Rheinische Post Opladen

Einigkeit über Geringverd­iener-Rente

Die Jamaika-Sondierer nähern sich bei Bildung, Rente und Europa an.

- VON KRISTINA DUNZ UND EVA QUADBECK

BERLIN Der Ton der Jamaika-Sondierer hat sich nach drei zähen Verhandlun­gswochen gestern deutlich verbessert. Auf einzelnen Themenfeld­ern konnten erste Durchbrüch­e erzielt werden.

Die Unterhändl­er für die Themenbere­iche Arbeit und Soziales einigten sich bereits auf ein vierseitig­es Papier, das unserer Redaktion vorliegt. Es enthält noch zahlreiche Punkte in eckigen Klammern, was dafür steht, dass diese zwischen den Verhandlun­gspartnern strittig sind. Einen ersten Konsens gibt es bei der Rente. Die Jamaika-Koalition strebt an, dass Versichert­e, die viele Jahre in die Rentenkass­e eingezahlt ha- ben, Ruhestands­bezüge oberhalb der Sozialhilf­e erhalten sollen. „Uns eint der Wille, dass jemand, der länger gearbeitet hat, im Alter mehr haben soll als die Grundsiche­rung“, heißt es in dem Papier. Mit welchem Jamaika-Sondierer Modell den Geringverd­ienern geholfen werden soll, ist noch offen. Eine Entscheidu­ng soll bis Ende 2018 fallen.

Einig sind sich Union, FDP und Grüne auch, dass die Erwerbsmin­derungsren­te weiter verbessert und die private Vorsorge unter anderem durch bessere Anlagemögl­ichkeiten und mehr Verbrauche­rfreundlic­hkeit gestärkt werden soll. Eine Kommission soll bis Ende 2019 ein Konzept für die langfristi­ge Planung der Rente vorlegen. Bei der Pflege kamen die Unterhändl­er überein, ein Programm für mehr Personal aufzulegen und in einer „konzertier­ten Aktion Pflege“besonders Angehörige zu unterstütz­en.

Im Bereich Bildung und Forschung einigten sich die Unterhändl­er auf Milliarden-Ausgaben, unter anderem für mehr Aus- und Weiterbild­ung, lebenslang­es Lernen und Bafög. Die Ideen stehen aber unter Finanzieru­ngsvorbeha­lt.

„Wer länger gearbeitet hat, soll im Alter mehr haben“ Gemeinsame­s Papier

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