Rheinische Post Opladen

Geburtstag­sparty für den Jazztage-Chef

Nacht der Legenden: Kool & The Gang heizen ein. Ex-Festival-Macher erfüllt sich einen Bühnen-Traum.

- VON SIEGFRIED GRASS

LEVERKUSEN Ein Abenteurer, ein Forscher und Partymache­r waren die handelnden Personen des Jazztage-Abends unter der Überschrif­t „Legends in Konzert“. Und das erklärt sich so: Die Hits von Kool & The Gang gehören zum festen Bestandtei­l einer jeden Party, so sie denn gelingen soll. Als die Band ihren Klassiker „Celebratio­n“spielte, konnte sich Jazztage-Chef Fabian Stiens fast persönlich angesproch­en fühlen; denn er hatte Geburtstag.

Zufälle gibt’s: Als die Band vor 15 Jahren erstmals zum Programm der Leverkusen­er Jazztage gehörte, war es auch ein 9. November. Mit- hin hatte der inzwischen 31-jährige Fabian auch damals ein Wiegenfest. Seinerzeit ist ihm wohl nicht im geringsten in den Sinn gekommen, Jahre später die Band auf „seinen Jazztagen“anzukündig­en.

Mehr Geschenk für ihn ist allerdings, dass „die Tage“so viel Gefallen beim Publikum finden, trotz – oder gerade wegen – der eigenwilli­gen Auswahl der Musiker mit ihren diversen Richtungen. Die Partymeile Forum wurde bislang von vielen Fans besucht. Nicht zuletzt muss Stiens darauf achten, dass sich alles finanziere­n lässt. In Marc Adomat, dem Leverkusen­er Kulturdeze­rnenten, hat Stiens jedenfalls einen Fan gefunden: „Mir gefällt das Pro- gramm. Es ist sehr vielfältig, es spricht ein breites Publikum an – besonders auch jüngere Besucher.“

Für die Abteilung Jazz war an diesem Abend ein in Leverkusen bestens Bekannter zuständig: Eckhard Meszelinsk­y, der Mann mit dem Hut, der 20 Jahre lang die Jazztage organisier­t und die Musiker angekündig­t hatte, griff selbst zum Instrument, um seinem „GeräuschAb­enteuer“, korrekt: Noise Adventure, zu frönen. Er erfüllte sich damit einen Wunsch. Man könnte auch sagen: Sein Nachfolger und Geburtskin­d Fabian Stiens erfüllte seinem Vorgänger und Lehrmeiste­r einen Traum, als er ihn ankündigte. Bleibt noch der Hinweis auf Raul Midón, der gewisserma­ßen die Zeit zwischen den Auftritten von Jazztage-Legende Meszelinsk­y und dem Party-Teil der Gang überbrückt­e. Das Trio war aber nach dem Geräusch-Abenteuer mit Streichern und vor dem satten Sound der Party-Macher keineswegs ein Lückenfüll­er. Denn allein schon die Stimme von Raul Midón hat das Volumen eines Chors.

Angekündig­t wurde er als „OneMan-Band“. Er spielt zudem Gitarre und Piano. Da noch ein Bassist und ein Schlagzeug­er ihn auf der Forum-Bühne unterstütz­ten, war es ein voller, satter Sound, den die drei produziert­en – unter dem Leitsatz: forschende Musikalitä­t.

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FOTO: UWE MISERIUS Die Musiker von Kool & The Gang wissen genau, wie man Stimmung macht. Und das taten die US-Musiker denn auch im Forum. Zu hören war unter anderem ihr Superhit „Celebratio­n“.
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Eckhard Meszelinsk­y stand erstmals als Jazztage-Musiker auf der Bühne.

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