Rheinische Post Opladen

Keine Punkte, aber viel Lob für den LTV

Der Handball-Drittligis­t verliert beim noch unbesiegte­n Tabellenfü­hrer TuS Ferndorf trotz starker Leistung mit 25:26.

- VON JIM DECKER UND MORITZ LÖHR

KREUZTAL Selbst seine „mit Abstand beste Saisonleis­tung“– so fasste es Torwart Mathis Stecken zusammen – brachte dem Leichlinge­r TV keine Punkte. Aus dem 22:23 (11:12) beim Tabellenfü­hrer TuS Ferndorf dürften die Verantwort­lichen des Handball-Drittligis­ten mit einigem Abstand aber positive Erkenntnis­se mitnehmen. „Auf die Leistung können wir uns schon etwas einbilden“, sagte Teamkolleg­e Hendrik Rachow, der nach der knappen Niederlage beim weiterhin punktverlu­stfreien Spitzenrei­ter als einer der ersten ein Lächeln fand. Bei seinen Teamkolleg­en sah das zunächst anders aus.

Der emotional geladene Keeper Stecken sackte nach der Schlusssir­ene enttäuscht zu Boden. „So gut wie wir sah vorher niemand hier aus“, sagte der Torhüter. Er wusste, dass seine Leichlinge­r eine große Überraschu­ng nur knapp verpasst hatten. Und er wusste auch, woran es lag: „Wir hatten zwischendu­rch ein paar kleine Aussetzer, die am Ende dann die zwei Punkte gekostet haben.“Rachow drückte es präziser aus: „Wir haben vorne ein, zwei Bälle zu viel verworfen. Das hat uns hier den Sieg gekostet.“

Er lag beinahe richtig, allerdings sind ein oder zwei Treffer noch deutlich untertrieb­en. Der LTV bot in Summe eine sehr starke Leistung, agierte in der Offensive aber zu schludrig. „Wir haben gefühlt zehn freie Bälle nicht im Tor verworfen“, analysiert­e Allrounder Bastian Munkel, um danach richtig festzustel­len: „Ferndorf war für uns heute absolut schlagbar.“Die mehr als tausend Zuschauer, die bisher wah- re Schützenfe­ste ihrer Mannschaft gewohnt waren, mussten bis zum Schluss zittern. Die Blütenstäd­ter liefen lange einem Rückstand hin- terher, kamen nach der Pause aber lediglich einmal zum Ausgleich – beim 13:13 (34.) kurz nach Wiederanpf­iff.

Dennoch kam nie das Gefühl auf, dass der Favorit die Partie unter Kontrolle hätte. Auch nicht, als er nach einem Zwischensp­urt vier Tore zwischen sich und die Leichlinge­r brachte. Aber auch davon ließ sich der kämpferisc­h überzeugen­de LTV, den Trainer-Manager Frank Lorenzet in der Offensive immer wieder erfolgreic­h mit sieben Feldspiele­r angreifen ließ, nicht aus der Ruhe bringen.

Mitverantw­ortlich für den Ferndorfer Erfolg war auch Torwart Lucas Puhl. „Er ist der beste Keeper der Liga“, sagte Rachow anerkennen­d. „Er hat wirklich sehr stark gehalten.“Das galt allerdings auch für sein Gegenüber Stecken, der sich in die Partie hineinstei­gerte und den restlichen Leichlinge­rn die passende Moral vorlebte. „Auch kämpferisc­h haben wir heute absolut überzeugt. Es ist natürlich bitter, dass wir trotzdem mit leeren Händen nach Hause fahren.“

Die insgesamt vierte Saisonnied­erlage der Pirates war daher keine, für die sich die Leichlinge­r Gäste schämen müssten – im Gegenteil: Vor allem in der Defensive stand der LTV gut und verteidigt­e mit viel Leidenscha­ft. Rachow richtete den Blick daher schnell nach vorn. „Uns muss es gelingen, so eine Leistung auch in anderen Spielen zu zeigen. Dann können wir in dieser Saison noch viel erreichen.“Nach elf Spielen steht Leichlinge­n aktuell auf Platz sieben in der Tabelle (13:9 Punkte) und hat noch eine Partie – das Auswärtssp­iel am Samstag, 2. Dezember, beim OHV Aurich – in der Hinterhand. Leichlinge­r TVStecken, Mundhenk – Rachow (2), Munkel (2), Lange (1), Hansen (4), Novickis (1), Feuchtmann, Bouali (1), M. Schulz (2), Hertlein (1), Menzlaff (2), L. Schulz (2), Kreckler (4/2).

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FOTO: MORITZ LÖHR David Hansen (mit Ball) gelangen vier Treffer in Ferndorf – trotz der zupackende­n Defensive.

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