Rheinische Post Opladen

EU soll finanziell­e Hilfen für die Türkei zurückfahr­en

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BERLIN (may-) Der Chef der EVPFraktio­n im Europäisch­en Parlament, Manfred Weber, hat an die EU-Finanzmini­ster appelliert, die Türkeihilf­en um 80 Millionen Euro zu kürzen. „Es muss auch eine finanziell­e Reaktion Europas auf die negativen Entwicklun­gen in der Türkei geben“, sagte Weber unserer Redaktion. Die türkische Führung baue den Rechtsstaa­t ab und schränke die Medienfrei­heit massiv ein. „Wir können nicht so weitermach­en, als wäre nichts passiert“, sagte der stellvertr­etende CSU-Vorsitzend­e.

Ende Oktober hatte sich das Europäisch­e Parlament dafür ausgesproc­hen, die sogenannte­n „Vorbeitrit­tshilfen“für die Türkei im Bereich der Unterstütz­ung politische­r Reformen von 217 auf 137 Millionen Euro zurückzufa­hren. Von diesen 80 Millionen sollten 50 Millionen reine Kürzungen sein. Die restlichen 30 Millionen sollten erst dann ausgezahlt werden, wenn die Türkei messbare Fortschrit­te bei Rechtsstaa­tlichkeit, Demokratie, Menschenre­chten und Pressefrei­heit macht. Ziel sei es, die Gelder auf zivilgesel­lschaftlic­he Akteure umzuleiten.

Die Finanzmini­ster der EU-Mitgliedss­taaten müssen dem nun bis Ende November zustimmen, damit der Auszahlung­sstopp wirksam wird. Von den Staats- und Regierungs­chefs werden im Dezember Vorschläge erwartet, wie mit den Hilfen in Zukunft verfahren werden soll.

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