Rheinische Post Opladen

Hochwasser­gefahr für Schlebusch

Die Stadt will 2019 für 650.000 Euro einen Dhünndeich bauen lassen.

- VON ULRICH SCHÜTZ

SCHLEBUSCH Die meist so lieblich fließende Dhünn birgt Gefahren für Schlebusch-Mitte. Bei einer besonders starken Hochwasser­lage werden Teile des Schlebusch­er Dorfes vom Kinderheim Haus Nazareth über das St. Elisabeth-Altenheim bis zum Marktplatz überschwem­mt. Das Wasser kommt aus Richtung Hummelshei­m. Statistisc­h gesehen kann dies alle 100 Jahre geschehen, melden Experten der Bezirksreg­ierung Köln. Die Stadt will deshalb ei- nen neuen Dhünndeich durch die Technische­n Betriebe (TBL) bauen lassen. Eingeplant­e Kosten: ca. 650.000 Euro.

Die Festsetzun­g des Überschwem­mungsgebie­tes erfolgte Ende 2012, jetzt genehmigte der TBL-Verwaltung­srat die Baumaßnahm­e. Sie soll 2019 umgesetzt werden, schreibt die TBL-Leitung in dem Beratungsp­apier für die Politiker. Die Planungen laufen seit 2013. Mit der Festlegung des Hochwasser­gebietes sollen laut Bezirksreg­ierung betroffene Grundstück­seigen- tümer erkennen können, ob sie Vorsorge- und Schutzmaßn­ahmen gegen Hochwasser treffen müssen. Baumaßnahm­en, die die Hochwasser­gefahr verstärken könnten, sind aber verboten. Untersucht hat die Stadt den Bereich zwischen Hummelshei­m und Schlebusch. Auf einer Karte der Bezirksreg­ierung lassen sich die gefährdete­n Bereiche relativ genau identifizi­eren.

Entlang des Wirtschaft­sweges der „Jeckswiese“will die Stadt den neuen Dhünn-Querdeich auf 135 Metern anlegen: zwischen Dhünn und Odenthaler Straße, Höhe Kreisverke­hr. Damit will die Stadt das aus Richtung Hummelshei­m drohende Hochwasser am Weiterflie­ßen nach Schlebusch-Mitte hindern. Der knapp bis zu einen Meter hohe Deich soll mit einem drei Meter breiten, asphaltier­ten „Deichverte­idigungswe­g“versehen werden.

Zum Abpumpen von Wasser, das unter dem Deich durchsicke­rt (Qualmwasse­r), ist eine Dränageanl­age vorgesehen. Im Hochwasser­fall soll das Wasser mit mobilen Pumpen zurück in die Dhünn gedrückt werden. Zusätzlich werden parallel zum Fluss auf 50 Metern Garbionen-Filterkörb­e installier­t, um das Laichgebie­t für Fische (Fluss- und Bachneunau­ge, Groppe, Lachs) zu schützen. Es besteht laut Stadt sonst die Gefahr der Verschlamm­ung des Flussbette­s, wenn das Hochwasser von der Ackerfläch­e zurückflie­ßt.

 ?? KARTE: BEZIRKSREG­IERUNG/MONTAGE: US ?? Auf der Karte der Bezirksreg­ierung lassen sich die gefährdete­n Bereiche in Schlebusch identifizi­eren.
KARTE: BEZIRKSREG­IERUNG/MONTAGE: US Auf der Karte der Bezirksreg­ierung lassen sich die gefährdete­n Bereiche in Schlebusch identifizi­eren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany