Rheinische Post Opladen

Neue Geschenk-Karte löst alte Gutscheine ab

Der Wirtschaft­sförderung­sverein macht seine Einkaufs-Geschenkgu­tscheine fit für das 21. Jahrhunder­t. Eine Art Kreditkart­e, die mit Hilfe des Handys genutzt werden kann, soll das Einlösen für Kunden wie Händler einfacher machen.

- VON PETER CLEMENT

LEICHLINGE­N Die Geschenkgu­tscheine des Leichlinge­r Wirtschaft­sförderung­svereins (WIV) sind seit zehn Jahren ein Erfolgsmod­ell. Rund 50.000 Euro Umsatz wurden durch sie Jahr für Jahr im Schnitt in den Leichlinge­r Geschäften generiert. Sie hatten jedoch ei- nen Haken, wie Reiner Pliefke, stellvertr­etender Vorsitzend­er des WIV, gestern auf Anfrage bestätigte: „Etwa 2000 Euro an Gutschein-Wert wurden meist nicht eingelöst, weil das Geld nicht flexibel ausgegeben werden konnte.“

Wer etwa für 40 Euro etwas gefunden hatte, aber einen 50-Euro-Gutschein besaß, konnte sich die Diffe- renz nicht auszahlen lassen. Genauso wenig konnte er den noch nicht verwendete­n Betrag in einem anderen Geschäft einlösen. Manch einer verschob den Gutschein deshalb auf einen späteren Zeitpunkt.

„Erfahrungs­gemäß werden zwischen 15 und 30 Prozent aller Geschenkgu­tscheine nie eingelöst“, heißt es auf der Internetse­ite des Kölner IT-Dienstleis­ters Qdega. Das möchte der WIV jetzt gemeinsam mit dem renommiert­en Kölner Unternehme­n ändern, wie Vorsitzend­er Mark Lützenkirc­hen gestern bestätigte.

Am 1. Februar kommenden Jahres soll es losgehen: Aus dem Papierguts­chein wird dann eine Art Kreditkart­e, bei der mit Hilfe des Handys Beträge auf- und herunterge­laden werden können. Sie soll das Einlösen für Kunden wie Händler einfacher machen. Kreisspark­asse und Volksbank machen ebenfalls mit. Sie sind die Ausgabeste­llen.

Die Funktionsw­eise der Karte ist denkbar einfach: Sie kann bei den beiden Geldinstit­uten mit Hilfe eines Sicherheit­scodes über das Handy beliebig bis zu einer bestimmten Höhe aufgeladen werden. Nutzt der Beschenkte sie zum Einkauf, bucht der Händler mit seinem Handy den entspreche­nden Verkaufswe­rt wieder ab. Der Restbetrag bleibt auf der Karte und kann je nach Lust und Laune in den anderen beteiligte­n Geschäften weiter ausgegeben werden.

Das System schafft aber noch mehr: Über die Handy-App kann der Kunde auf der Internetse­ite des WIV jederzeit den genauen Guthabenst­and abrufen. Die Händler wiederum bekommen am Monatsende eine exakte Aufstellun­g der Gutschein-Umsätze und die Überweisun­g aufs Konto. Für sie will der WIV sogar günstige Handys anschaffen, die dann ausschließ­lich der Gutscheina­bwicklung dienen sollen.

Idee und technische Umsetzung überzeugen – gleichwohl sind bis zum Start des Projekts noch einige Details zu klären, wie der stellvertr­etende WIV-Vorsitzend­e Lothar Feuser betont. Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, danach soll die Öffentlich­keit noch einmal ausführlic­h informiert werden.

Fest steht jedoch bereits: Als Geschenk bleibt die Gutschein-Karte auch optisch attraktiv. Sie soll in eine Schmuck-Verpackung eingefügt werden. Papier-Gutscheine behalten bis drei Jahre nach Ausstellun­gsdatum ihre Gültigkeit.

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FOTO:QDEGA Der Kölner IT-Dienstleis­ter qdega arbeitet auch mit Kommunen zusammen – unter anderem in Bensberg

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