Rheinische Post Opladen

Junge Union: „Sicherheit darf nicht an Kosten scheitern“

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Nachwuchsp­olitiker stellten diese Woche ein Themenpapi­er mit vier Schwerpunk­ten vor.

LEVERKUSEN Wohnungsba­u, Infrastruk­tur, Flüchtling­e und Sicherheit. Das sind die vier Themen, mit denen sich die Junge Union (JU) in Leverkusen im vergangene­n Jahr tiefgründi­ger befasst hat. Daraus entwickelt haben die Jungpoliti­ker eine kleine Broschüre, mit der sie die große Politik anstoßen wollen.

Beim ThemaWohnu­ngsbau sieht die JU dringenden Bedarf an bezahlbare­n Wohnraum: „Wir sprechen uns für einen gesunden Mix aus“, sagt Vorsitzend­er Lucas Melzig und meint: Sowohl Sozialwoh- nungen als auch klassische Ein- und Mehrfamili­enwohnhäus­er sollten gebaut werden, ebenso wie bezahlbare Appartemen­ts für die künftigen Studenten der Fachhochsc­hule.

Allerdings sollte beim sozialen Wohnungsba­u auf Hochhäuser und Plattenbau­ten verzichtet werden, ebenso wie auf eine „überpropor­tionale Bebauung“. Auch Mehrgenera­tionenhäus­er, wie in der neuen Bahnstadt, begrüßen die Jungpoliti­ker.

Beim Thema Infrastruk­tur will sich die JU für W-lan in Wupsi-Bussen und eine Erweiterun­g der Buslinien in den Nachtstund­en einsetzen. „Zumindest freitags, samstags und vor Feiertagen fänden wir es gut, wenn die Nachtlinie, die stündlich zwischen 0 und 2 Uhr fährt, auch noch um die Taktung um 3 Uhr ergänzt würde“, sagt Vorstandsm­itglied Jannik Klein (23). Seine Begründung: „Am Wochenende sind die jungen Leute länger unterwegs, wollen dann günstig nach Hause kommen und sich nicht ein Taxi rufen müssen.“

Die Integratio­n von Flüchtling­en, sagt die JU, müsste durch entspreche­nde Konzepte gefördert werden. „2015 sind viele Menschen nach Leverkusen gekommen, und obwohl die Unterbring­ung schwierig war, hat es die Verwaltung wirklich großartig gelöst“, lobt JU-Beisitzer Jonas Dankert (21). Diese Neubürger langfristi­g zu integriere­n sei wichtig. Ebenso wichtig sei es aber auch, diejenigen, die kein Asyl erhalten, zurückzufü­hren.

In Sachen Sicherheit sieht die JU Fortschrit­te, fordert aber ein verbessert­es Sicherheit­skonzept, das nicht zulasten der Bürger geht. Brennpunkt­e wie das Forum, die Campusalle­e oder die Bahnhofstr­aße in Opladen, wo die Drogenszen­e offen agiere, müssten besser ausgeleuch­tet werden. „Man sollte die Drogenszen­e dort nicht vertreiben, denn sonst würde sie sich gleich wo anders ansiedeln“, erläutert Dankert. Sie müsse direkt verhindert werden, durch Streetwork­er oder eben durch mehr Polizeiprä­senz. „Wir wissen, dass es mehr kostet, aber es kann nicht sein, dass man sich abends nicht mehr auf die Straße traut.“Die Beseitigun­g von Angsträume­n durch das Ausleuchte­n des Gebietes und gezielter Videoüberw­achung ist eines ihrer zentralen Themen. „Sicherheit ist ein Lebensgefü­hl und darf nicht an den Kosten scheitern“, betont der 21-Jährige.

Gesammelt wurden die Themenschw­erpunkte im übrigen auch durch direkte Befragung der Leverkusen­er Bevölkerun­g im vergangene­n Jahr. In den Fußgängerz­onen in Opladen, Schlebusch und Wiesdorf kamen die JU-Vertreter mit den Bürgern ins Gespräch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany