Rheinische Post Opladen

Kurioses aus der WM-Geschichte und bloß keine Italien-Witze

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Eingefleis­chte Fußballfan­s sind Profis, wenn es um Fachfragen zur „schönsten Nebensache der Welt“geht. Gerade zum Thema Weltmeiste­rschaften könnte man meinen, dass der begeistert­e Sofa-Taktik-Experte mittlerwei­le alles weiß, was ein Fan des gepflegten Ballspiels wissen muss. Geschichte­n, wie das „Wembley-Tor“1966 im WM-Finale zwischen Deutschlan­d und England sind unvergesse­n, ebenso wie das Wunder von Bern 1954 oder die großartige­n Auftritte von Ausnahmefu­ßballern wie Pelé aus Brasilien oder Diego Maradona aus Argentinie­n.

Neben den genannten, gab es allerdings noch zahlreiche weitere Geschichte­n rund um die Weltmeiste­rschaften, die zumindest im Scala-Club den einen oder anderen Fußball-Fachmann haben staunen lassen. Denn Sven Pistors neues Programm „Projekt 5. Stern – das WM Special“feierte dort Premiere, und der WDR-Moderator holte sich mit dem ARD-Hörfunk-Finalrepor­ter aus Brasilien namens Armin Lehmann und mit Burkhard Hupe, dem „Geschichts-Experten für angewandte Fußball-Kunst“, prominente Unterstütz­ung ins Haus.

So erfuhr das Publikum, dass die brasiliani­sche Mannschaft bei der WM 1938 aufgrund des matschigen Bodens im Achtelfina­le gegen Polen barfuß spielte und sensatione­ll mit 6:5 gewann. Oder dass der FinalSchie­dsrichter bei der ersten WM 1930 noch im Anzug pfiff, und da sich die beiden Final-Teilnehmer Brasilien und Uruguay nicht auf einen Spielball einigen konnten, jeweils ein Ball pro Halbzeit benutzt wurde.

So war es ein sehr unterhalts­amer Abend, der nach zehn Tagen Jazzfestiv­al jede Menge guten Humor lieferte. Darunter auch eine gehörige Portion Schadenfre­ude, dass Fußballgrö­ßen wie Italien oder die Niederland­e bei der kommenden Weltmeiste­rschaft nicht dabei sind. „Aber bitte keine Italien-Witze heute“, sagte Sven Pistor immer wieder. Doch das ging gewollt kräftig in die Hose: „Sie haben uns bei Weltmeiste­rschaften oftmals wehgetan. Jetzt dürfen wir auch mal“, verteidigt­e sich der 45-jährige.

Pistor gelang es erneut, Fachwissen und Unterhaltu­ng gekonnt zu verbinden. Amüsant wurde es beim „Halbfinal-Quiz“, an dem vier Publikums-Gäste Fragen rund um die Weltmeiste­rschaften beantworte­n mussten. Darunter befanden sich jeweils ein Fan des HSV, des FC Köln, der Borussia aus Mönchengla­dbach und ein Fan des FC Bayern München. Das Rennen machte am Ende Gladbach-Fan David: „An einem Tag den FC und die Bayern zu schlagen, das bekommt nicht jeder hin“, merkte er strahlend zu seinem Sieg an.

 ?? FOTO: MISERIUS ?? Sven Pistor (l.), Burkhard Hupe (r.) und Armin Lehmann als humorige Lehrkräfte in „Pistors Fußballsch­ule“im Scala-Club.
FOTO: MISERIUS Sven Pistor (l.), Burkhard Hupe (r.) und Armin Lehmann als humorige Lehrkräfte in „Pistors Fußballsch­ule“im Scala-Club.

Newspapers in German

Newspapers from Germany