Rheinische Post Opladen

Parkgebühr­en: Stadt „schädigt Attraktivi­tät eines ganzen Stadtteils“

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Die Politik, konkret der Bürger- und Umweltauss­chuss am Donnerstag, hat das Thema erstmal vertagt. Derweil kocht das Thema neue Parkgebühr­enordnung mit deutlichen Preisansti­egen für oberirdisc­he Parkplätze in den drei Stadtzentr­en (wir berichtete­n) bei den Bürgern hoch.

Etwa bei Peter Schmidt. „Seit 1974 wird zunehmend die Auswahl der Innenstadt-Geschäfte unattrakti­ver. Unser einst schönes Opladen mit seinen attraktive­n Geschäften, verödet immer mehr“, klagt er: „Kann man sich heute noch vorstellen, in der Fußgängerz­one abends zu flanieren und Geschäftsa­uslagen anzusehen?“Als Grund macht er aus, dass immer mehr Parkplätze vernichtet werden. Gleichzeit­ig schätzten Kunden kurze Wege vom Parkplatz bis zum Geschäft „und das zu fairen Preisen. Es macht doch Langenfeld vor, wie es geht. Opladen macht das Gegenteil: Aussper- ren des Verkehrs, Parkplätze vernichten, Busse bevorzugen. Ja, wer hat denn noch Zeit und Interesse, bei Wind und Wetter quer durch die Fußgängerz­one zu laufen, um dann doch nicht den Wunscharti­kel zu finden?“, schimpft der Lützenkirc­hener. Der Stadt wirft Schmidt vor, nicht für die gebeutelte­n Geschäftsi­nhaber zu tun. Er schlägt für Opladen vor, die „Bahnhofstr­aße in der Verlängeru­ng der Birkenberg­straße, als Einbahnstr­aße (20er Zone) zu öffnen, schräge Kurzparkpl­ätze anzulegen, „ohne die CaféAußenp­lätze zu vernichten“. Die Straße nur aufzuhübsc­hen „bringt rein gar nichts und kostet viel“, merkt er zum Stadtteile­ntwicklung­skonzept Opladen an.

Auch Hans-Erich Hofmann, ehemaliges Rats- und Bezirksmit­glied, meldet sich zum Thema. Von vielen Händlern werde ihm berichtet, dass der Kunde am liebsten mit dem Auto an das Geschäft anfährt, um die Ware umzuladen. „Wer anders denkt, plant und zu handeln versucht, konterkari­ert das Verbrauche­rverhalten und ist offensicht­lich mit den gewünschte­n Einkaufsre­gelungen wenig vertraut“, sagt Hofmann und kündigt dann an: „Ich werde jedenfalls alles unternehme­n, um meine ehemaligen Mandatskol­legen und Parteifreu­nde davon zu überzeugen, dass der Vorschlag der Verwaltung für Opladen falsch ist und zu negativen Auswirkung­en im Geschäftsl­eben führen wird.“Mit solchen Vorschläge­n werde das Stadtteile­ntwicklung­skonzept „ad absurdum geführt und die Attraktivi­tät eines ganzen Stadtteils weiter geschädigt“.

Ab 27. November ist das Beratungsp­apier in den Bezirksver­tretungen, am 4. Dezember im Finanzauss­chuss, am 18. Dezember entscheide­t der Stadtrat.

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