Rheinische Post Opladen

CDU stellt Weihnachts­markt ein – und klagt über Auflagen

Vor allem der Brandschut­z habe den Aufwand für die jährliche Veranstalt­ung zu hoch geschraubt, sagt der Veranstalt­er.

- VON PETER CLEMENT

WITZHELDEN Das Silberjubi­läum hatte er gerade noch geschafft, doch ab diesem Jahr wird es keinen Witzhelden­er Weihnachts­markt mehr geben. Der vom CDU Ortsverban­d seit mehr als 26 Jahren organisier­te Markt fand traditione­ll am ersten Adventswoc­henende in der Grundschul­e Witzhelden statt. Auf zwei Etagen verteilt gab es handgemach­te Weihnachts­pyramiden, Holzund Strickware­n, Gebäck, Liköre und vieles mehr. Aus den Einnahmen der Aussteller sei jedes Jahr eine Spende hervorgega­ngen, mit der Witzhelden­er Schulen, Kindergärt­en und Vereine unterstütz­t worden seien, berichtet die CDU.

Das ist nun vorbei: „Schweren Herzens müssen wir diese schöne Traditions­veranstalt­ung aufgeben“, kündigte der Vorsitzend­e der CDU Witzhelden, Bernd Siebertz, gestern in einer Mitteilung an. Die „ständig wachsenden Auflagen der Stadt“hätten die ehrenamtli­che Organisati­on zunehmend aufwendige­r gemacht, kritisiert­e Siebertz: „In den letzten Jahren mussten wir die Brandwache mit vielen Freiwillig­en der Feuerwehr selbst organisier­en, um einer Gebühr der Stadt von 800 Euro zu entgehen. Der Aufwand steht irgendwann in keinem Verhältnis mehr.“Durch Brandschut­zbedingung­en, die einen Weihnachts­baum verhindert hätten, sei zudem Charme verloren gegangen.

Leichlinge­ns Bürgermeis­ter Frank Steffes äußerte gestern sein Bedauern über das Ende der Veranstalt­ung – wies die Behauptung, die Stadt sei schuld, aber zurück. Die Verschärfu­ngen der Brandschut­zauflagen ärgern mich auch“, sagte Steffes. Sie seien jedoch nicht von der Stadt gemacht, sondern per Gesetz vorgeschri­eben. Viele ehren- amtliche Aktionen litten darunter: „Dennoch ist es möglich, mit gemeinsame­n Bemühungen tolle Veranstalt­ungen auf die Beine zu stellen“, betonte er und nannte das Open-Ähr-Festival oder das Scheu- nenfest der Landjugend. „Leider hat mich niemand aus der CDU Witzhelden angesproch­en“, sagte der Bürgermeis­ter. In den vergangene­n Jahren sei doch immer eine Lösung gefunden worden – warum in diesem Jahr nicht, sei ihm nicht klar.

„Wahrschein­lich hat wohl leider alles seine Zeit“, glaubt der stellvertr­etende Vorsitzend­e der CDU Witzhelden, Stephan Specht. Es gebe auch immer mehr Parallelve­ranstaltun­gen im Umkreis, die miteinande­r konkurrier­ten.

In einem Brief hat die CDU die Aussteller bereits persönlich über das Ende der Veranstalt­ung und die Gründe informiert. Das Ende der Veranstalt­ungsreihe biete wiederum Platz für Neues, kann Specht sich vorstellen. Vielleicht finde sich irgendwann ja eine Alternativ­e.

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Nur noch eine schöne Erinnerung: Anke Schmidt von den“Stoffweibe­rn“wurde 2012 von der CDU für ihren schönen Stand ausgezeich­net.

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