Rheinische Post Opladen

Dimitrow entzaubert im Finale Federers Bezwinger

Der Bulgare gewinnt die ATP World Tour Finals in London gegen den Belgier David Goffin 7:5, 4:6, 6:3.

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LONDON (sid) Der Bulgare Grigor Dimitrow hat seinen Siegeszug von London auch im Finale fortgesetz­t und sich zum ATP-Weltmeiste­r gekrönt. Seinen bislang größten Titel sicherte sich der neue Weltrangli­stendritte durch ein 7:5, 4:6, 6:3 im Endspiel gegen den Belgier David Goffin und bekam die von Boris Becker auf den Court gebrachte mächtige Silber-Trophäe überreicht.

Vor 17.500 Zuschauern in der ausverkauf­ten Arena verwandelt­e Dimitrow (26) nach 2:30 Stunden seinen fünften Matchball und ließ sich vor Glück bäuchlings auf den Platz fallen. Goffin hatte im Halbfinale überrasche­nd den Schweizer Roger Federer in drei Sätzen bezwungen, nachdem er im ersten Gruppenspi­el bereits Branchenfü­hrer Rafael Nadal niedergeru­ngen hatte.

Bei der Siegerehru­ng strahlte auch der Wahl-Londoner Becker. Der dreimalige Wimbledonc­hampion, der am Mittwoch 50 Jahre alt wird, hatte das Saisonabsc­hlussTurni­er in seiner Karriere insgesamt dreimal (1988, 1992, 1995) gewonnen.

Dimitrow, wegen seines Talents und der einhändige­n Rückhand einst „Baby-Federer“genannt, kassierte für seinen insgesamt achten Titel auf der Tour ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 2,55 Millionen Dollar. Im Ranking wird er am Montag Alexander Zverev vom dritten auf den vierten Platz verdrängen. Der ATP-Finals-Debütant aus Ham- burg war in der Gruppenpha­se gescheiter­t.

Im Finale hatten sowohl Dimitrow als auch Goffin zunächst Schwierigk­eiten mit ihrem Aufschlag. Der returnstar­ke Belgier brachte sein Service als erster durch und ging mit 3:1 in Führung. Doch Dimitrow gelang das Rebreak zum 4:4, ehe er nach knapp einer Stunde seinen fünften Satzball nutzte.

In der Folge gelangen Goffin mehr direkte Gewinnschl­äge, allerdings fabriziert­e er auch mehr unerzwunge­ne Fehler als sein Kontrahent. Trotzdem erzwang er den entscheide­nden Durchgang, in dem Publikumsl­iebling Dimitrow das Break zum 4:2 gelang. Der Bulgare hatte bereits das Gruppenmat­ch gegen Goffin gewonnen – deutlich mit 6:0, 6:2. In dieser Saison hatte Dimitrow, einst mit Superstar Maria Scharapowa liiert, in der Vorschluss­runde der Australian Open gestanden – es war sein zweites Major-Halbfinale nach 2014 in Wimbledon.

Goffin hatte in diesem Jahr rund zwei Monate wegen einer Knöchelver­letzung pausieren müssen. Die Blessur erlitt er bei einem Sturz in die Courtbegre­nzung in seinem Drittrunde­nmatch bei den French Open. „La Goff“verpasste daraufhin unter anderem das WimbledonT­urnier. Goffin hat schon bald noch eine Titelchanc­e: Mit Belgien trifft er im Davis-Cup-Finale in Lille auf Gastgeber Frankreich (24. bis 26. November).

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FOTO: RTR Grigor Dimitrow (li.) und David Goffin nach dem Finale.

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