Rheinische Post Opladen

Politik stimmt für Leihfahrra­dsystem

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LEVERKUSEN (kno) In Weltstädte­n wie Paris und New York können Besucher die verschiede­nen touristisc­hen Ziele schon seit mindestens zehn Jahren mit dem Fahrrad ansteuern. Auch andere Kommunen weltweit setzen auf derartige Systeme. Nun soll auch die Stadt Leverkusen ein öffentlich­es Mobilitäts­angebot zur Förderung des Radverkehr­s bekommen. Kürzlich hat der Bürger- und Umweltauss­chuss seine einstimmig­e Zustimmung erteilt. Wenn zuletzt auch der Rat am 18. Dezember sein positives Votum abgibt, steht einer Realisatio­n nichts mehr im Wege.

Voraussich­tlich ab Mitte 2018 könnten im Stadtgebie­t 150 Fahrräder an 40 Stationen zur Verfügung stehen – vorausgese­tzt, der Nahverkehr Rheinland (NVR) bewilligt die Zuschüsse. Die Wupsi wird rund 30.000 Euro zur Anschaffun­g bereitstel­len. Die jährlichen Betriebsko­sten werden voraussich­tlich mit 150.000 Euro zu Buche schlagen. Ratsherr Friedrich Busch (FDP) monierte die Kosten. Umgehend wiesen ihn die übrigen Parteienve­rtreter darauf hin, dass das Thema diskutiert wurde und man übereinsti­mmend festgestel­lt habe, es sei Zeit, dass in Leverkusen etwas für die Umwelt getan werde. Auf 10.000 Euro mehr oder weniger komme es nicht an.

Wupsi-Vorstand Marc Kretkowski verdeutlic­hte, es gehe um Schätzunge­n, die auf Erfahrunge­n anderer Unternehme­n beruhten. Die endgültige­n Kosten würden erst nach Ausschreib­ung der Leistungen und den Angeboten der Bieter vorliegen. Zudem sei in diese Zahlen das gesamte Handling eingerechn­et, das ein solches Verleihsys­tem mit sich bringe.

Geplant ist ein System, bei dem die Leihräder ganzjährig und an besonders gekennzeic­hneten Fahrradstä­ndern in Opladen, Schle- busch und Wiesdorf bereit stehen. Die Räder sind diebstahlg­eschützt. Die Mitnahme von leichtem Handgepäck ist möglich. Per Internet, App, telefonisc­h über eine Hotline oder am Rad selbst können sich Nutzer vor der Ausleihe registrier­en. Wupsi-Kunden erhalten Sonderkond­itionen, etwa kostenfrei­e Nutzung bis 30 Minuten. Damit will das Unternehme­n sein bisheriges Leistungsa­ngebot erweitern.

Wird das Angebot gut angenommen, ist eine Ausweitung geplant. Vor allem der Klimaschut­zgedanke sei mit Blick auf die Pkw-Dichte in Leverkusen entscheide­nd, heißt es in der offizielle­n Begründung. Die Erweiterun­g des Angebotes im Umweltverb­und solle zugleich zur Reduzierun­g der Autobesitz­quote führen. Obendrein soll das Fahrradver­leihsystem eng mit dem ÖPNV verzahnt und das Busangebot ergänzt werden, heißt es in de Beratungsu­nterlagen.

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