Präsidenten sind gern in Düsseldorf
Frank-Walter Steinmeier setzt heute mit seinem Besuch eine Tradition fort.
(sg/hdf) Sollten Sie heute in der Innenstadt nicht auf dem gewohnten Weg zur Arbeit kommen, könnte das an Frank-Walter Steinmeier liegen. Der Bundespräsident trifft heute gegen 9 Uhr am Flughafen ein, wird dann von Ministerpräsidenten Armin Laschet in der Staatskanzlei empfangen. Mit Ehefrau Elke Büdenbender wird er sich anschließend im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Die jeweiligen Fahrtstrecken werden von der Polizei kurzfristig gesperrt. Welche das genau sind, bleibt aus Sicherheitsgründen geheim. Spätestens um 15 Uhr soll Steinmeiers Antrittsbesuch in Düsseldorf beendet sein. Er reist dann mit Laschet weiter nach Aachen.
Steinmeier setzt eine Tradition fort, die seine Vorgänger wohl gepflegt haben. Dass ein Staatsoberhaupt das bevölkerungsreichste Bundesland und dessen Regierungschef besucht, ist noch normal. Die Bundespräsidenten nutzten dies in aller Regel aber auch für Abstecher ins Düsseldorfer Rathaus – und andere Sehenswürdigkeiten. Joachim Gauck etwa eilte im September 2015 durch eine Ausstellung im NRW-Forum.
Kulturelle Anlässe stehen auch am Anfang der Geschichte der Bundespräsidenten in Düsseldorf. Theodor Heuss kam im Februar 1956 in die NRW-Landeshauptstadt, weil er Gast der Gedenkfeier zum 100. Todestag von Heinrich Heine im Robert-Schumann-Saal war. Heuss wurde vier Jahre später Ehrenbürger der Stadt. Im selben Sommer trug sich Nachfolger Heinrich Lübke ins Goldene Buch der Stadt ein, als der zehnte Geburtstag der Verfassung des Landes NRW began- gen wurde. Gustav Heinemann besuchte schon kurz nach seiner Wahl 1969 die Landesregierung, 1972 war ebenfalls der Dichter Grund für einen zweiten Besuch: Anlässlich Heines 175. Geburtstag erhielt Schriftsteller Carl Zuckmayer den ersten Heine-Preis.
Der bis heute vorletzte Bundespräsident in Düsseldorf, Christian Wulff, hinterließ einen sehr schönen Satz im Goldenen Buch: „Deutschland ist stolz auf die Weltoffenheit dieser Stadt.“