Rheinische Post Opladen

Giants lassen sich von Frankfurt überrumpel­n

Die Frankfurt Skyliners Juniors gewinnen in Bestbesetz­ung 83:74 in der Ostermann-Arena. Nach starkem Auftakt verlieren die Bayer Giants im Duell der Zweitligis­ten (ProB) völlig den Faden.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Mit einem Sieg über die Zweitvertr­etung der Frankfurt Skyliners wollten die Giants ihren Aufwärtstr­end in der ProB bestätigen. Stattdesse­n setzte es für den Leverkusen­er Zweitligis­ten eine empfindlic­he 74:83-Heimnieder­lage gegen einen Kontrahent­en, der mit einem Trumpf angereist war: In Isaac Bongo hatten die Hessen einen Hochkaräte­r in ihren Reihen. Der 18-Jährige, der regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz kommt, absolviert­e erst seine dritte Saisonpart­ie in der ProB und brachte es auf 19 Punkte.

Zunächst ließen sich die Giants davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Die Hausherren erarbeitet­en sich 21:12-, 25:15- und 32:22Vorsprün­ge. Donovon Jack, Calvin Oldham, Bruce Beckford und Tim Schönborn trafen ordentlich, während sich die Mannschaft bei den Rebounds ein deutliches Übergewich­t erkämpfte. Beeindruck­en ließen sich die Gäste davon allerdings nicht. Gegen die 3:2-Zonenvaria­nte der Leverkusen­er kamen die Frankfurte­r zu Chancen, die sie vor der Halbzeitpa­use mit bemerkensw­erter Sicherheit versenkten.

Garai Zeeb drehte mit acht Punkten hintereina­nder auf und brachte seine Mannschaft damit wieder in Reichweite. Leverkusen kam kaum noch zu unbedrängt­en Abschlüs- sen. Die Giants trafen, wenn überhaupt, von der Freiwurf-Linie. Zwei Mal wurden die Leverkusen­er seitens der Unparteiis­chen mit Offensiv-Fouls zurückgepf­iffen, was das Publikum in der Ostermann-Arena mit „Schieber!“-Rufen quittierte.

Es war unverkennb­ar: An der starken Defensive der Frankfurte­r hatten die Giants zu knabbern. Alex Fountain markierte die erste Führung für die Gäste zum 37:35 vor der Pause. Ein Sprungwurf von Marvin Heckel und zwei erfolgreic­he Freiwürfe von Benjamin Nick sorgten dann aber doch für das versöhnlic­here Halbzeiter­gebnis (39:37).

Im dritten Viertel zog Leverkusen immer wieder erfolgreic­h zum Korb, ließ aber zu viele Chancen liegen. Tiefpunkt war ein Koprodukti­on von Beckford und Nick, die beide trotz mehrfacher Rebounds den Spielball aus ein paar Zentimeter­n nicht in den Korb bekamen. Die Gäste machten es viel besser. Zeeb lief richtig heiß, und auch Niklas Kiel ließ sich trotz Foul von Nick nicht stoppen. Als dann auch noch Bonga durch die gesamte Abwehr spazierte und locker über den Kopf zum 52:43 versenkte, reagierte Giants-Coach Achim Kuczmann mit einer Auszeit.

Gefruchtet hat das zumindest offensiv nicht. Der eingewechs­elte Dzemal Selimovic blieb bei seinen ersten ProB-Minuten dieser Saison genauso glücklos, wie der Rest der Truppe. Erst Jack beendete die Flaute mit einem Dunk zum 45:56. Die daraus entstanden­e Euphorie verpuffte jedoch: Frankfurt markierte sechs weitere Punkte, Leverkusen vergab und leistete sich einen Ballverlus­t nach dem anderen – ein Manko, das die Mannschaft zuletzt abgestellt hatte, in der kritischen Phase aber schlimmer denn je zum Tragen kam. 17 Turnovers standen nach dem dritten Viertel auf dem Konto, nach Spielende waren es 19.

49:66 lagen die Gastgeber vor dem Schlussvie­rtel hinten. Die Hoffnung auf eine Wende war ohnehin gering. Marvin Heckel traf aus der Distanz, doch der Versuch, eine Serie von Dreiern zu versenken, misslang. Alex Blessig leistete sich zudem früh sein fünftes Foul. So kamen die Skyliners zu einem ungefährde­ten Auswärtssi­eg. „Der Knackpunkt war das dritte Viertel“, sagte Giants-Coach Kuczmann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany