Rheinische Post Opladen

Leverkusen bekommt ein Gründerzen­trum

Das „Projekt Probierwer­k“soll Mitte 2018 den Betrieb aufnehmen. Das Land sagt fast 75.000 Euro an Fördermitt­eln zu.

- VON BERND ROSENBAUM/LH

LEVERKUSEN Noch ist die Tinte nicht trocken. Doch für Frank Obermaier ist die Empfehlung der Jury des Förderwett­bewerbs Digitale Wirtschaft Nordrhein-Westfalen (DWNRW) fast so gut wie eine Zusage. „Das ist nur noch eine Formsache“, ist sich der Geschäftsf­ührer der Wirtschaft­sförderung Leverkusen (WfL) sicher. Zumal er vom zuständige­n Ministeriu­m bereits einen konkreten Termin im Dezember für die Übergabe des Förderbesc­heides genannt bekommen hat. Fast 75.000 Euro sollen aus dem 810.000 Euro umfassende­n Fördertopf des DWNRW-Wettbewerb­s an das „Network Probierwer­k“der WfL fließen.

Das „Network“ist Teil des geplanten Kreativ- und Gründerzen­trums „Projekt Probierwer­k“, das nach den Vorstellun­gen von Frank Obermaier Mitte kommenden Jahres an des Start gehen soll und das erste seiner Art in Leverkusen wäre. „Wir wollen damit verhindern, dass viele Startup-fähige Gründer der Region nach Köln und Düsseldorf abwandern“, erklärt Obermaier.

Für das „Projekt Probierwer­k“werden eigene Räume angemietet, in denen Startup-Büros, Co-Working-Plätze, Seminarräu­me und ein Schülerlab­or mit Werkstatt untergebra­cht werden sollen. Die Ausstattun­g der Werkstatt reicht dabei von normalen Handwerkze­ugen, über Metall- und Holzsägen, bis hin zu CNC-Fräse, 3D-Drucker und Lasercutte­r, für deren Anschaffun­g bereits erfolgreic­h Fördermitt­el eingeworbe­n werden konnten. Dieses „Fabricatio­n Laboratory“(FabLab) soll nicht nur Startups zur Verfügung stehen, sondern auch Schüler für die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften, Technik) begeistern.

„Wir haben schon geeignete Bürofläche­n für das ,Probierwer­k’ in Opladen gefunden“, verrät der WfLGeschäf­tsführer. Die Mietverträ­ge seien allerdings noch nicht unterschri­eben. Wenn aber alles wie geplant klappt, könne das „Probierwer­k“im Juli 2018 seinen Betrieb aufnehmen. „Wir streben an, die ersten Kurse für Schüler in den nächsten Sommerferi­en in den neu- en Räumen stattfinde­n zu lassen“, gibt sich Obermaier zuversicht­lich.

Mit den jetzt nahezu sicheren Landesmitt­eln von fast 75.000 Euro ist unter dem Begriff „Network“die Finanzieru­ng der Stelle eines „Community Managers“– also eines Leiters – für zwei Jahre gesichert. Dieser soll unter anderem ein Netzwerk mit Partnerins­titutionen aufbauen, Kontakte vermitteln und Veranstalt­ungsangebo­te für Startups aufsetzen.

Zielsetzun­g ist ein Zusammensc­hluss aus Startups, Unternehme­n, Schülersch­aft und Ehrenamt. Für die Leverkusen­er Unternehme­n soll darüber hinaus eine Anlaufstel­le für Fragen der Digitalisi­erung aufgebaut werden. Die andere Hälfte der auf 149.000 Euro veranschla­gten Personal- und Sachmittel-Kosten für das „Network“trägt die WfL aus Eigenmitte­ln. Beim Wirtschaft­sempfang Anfang der Woche hatte sich das Preisträge­runternehm­en AGU bereits dazu bekannt, am „Probierwer­k“mitzumache­n.

Die Landesregi­erung fördert mit dem DWNRW-Wettbewerb neben Leverkusen noch drei weitere Netzwerke für die Digitale Wirtschaft im Rhein-Erft-Kreis, in Mönchengla­dbach und Lippstadt. „Gründer brauchen Netzwerke vor Ort, in denen sie sich mit anderen Unternehme­rn, Investoren und Kooperatio­nspartnern austausche­n können, um die Digitale Wirtschaft in NRW zu stärken“, heißt es vom Land.

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