Rheinische Post Opladen

Papierlose­s Rathaus – Digitalisi­erung hat Priorität

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N E-Government als elektronis­che Kommunikat­ion zwischen Bürgern, Unternehme­n und Verwaltung soll im Leichlinge­r Rathaus künftig vieles einfacher, ortsunabhä­ngig und zeitlich flexibel machen: Terminvere­inbarungen in der Verwaltung laufen schon übers Internet, hat in der Praxis aber ein Problem: Durch die Digitalisi­erung von Verwaltung­sabläufen wird das Aufgabenvo­lumen der IT-Stabsstell­e des Bürgermeis­ters in Zukunft deutlich wachsen. Derzeit gibt es für diese Tätigkeite­n im Leichlinge­r Rathaus nur anderthalb Stellen. Zum Vergleich: In Wermelskir­chen sind es acht. Als ein Ergebnis seiner Personal-und Organisati­onsuntersu­chung hat Berater Ludwig Heimann deshalb den Mitglieder­n des Haupt- und Finanzauss­chusses empfohlen, diese Kapazitäte­n deutlich auszubauen. „Die Stadt sollte zeitnah für eine angemessen­e und dauerhafte Personalau­sstattung in der IT-Stabsstell­e Sorge tragen.“

Eine weitere dringende Empfehlung gab er für das Büro Bürgermeis­ter ab. Die Abläufe von der Erstellung bis zum Versand der Verwaltung­svorlagen an die Politik seien aufwändig und langwierig. Einen Grund sieht der Berater darin, dass die meisten Zustellung­en immer noch auf Papier erfolgen. Bei Ratsmitgli­edern und sachkundig­en Bürgern sind es immerhin noch 45 Prozent. „Wir empfehlen daher, zunächst die Abläufe innerhalb der Verwaltung zu digitalisi­eren.“Auch die politische­n Vertreter und Sitzungste­ilnehmer sollen schrittwei­se auf den papierlose­n Sitzungsdi­enst umgestellt werden. Ziel solle es sein, nach der Kommunalwa­hl im Jahr 2020 die Unterlagen ausschließ­lich elektronis­ch zu verschicke­n. Mehr Digitalisi­erung empfiehlt der Berater auch im Bereich „Personalse­rvice“: Die Stadtverwa­ltung sollte kurzfristi­g ein vollständi­g elektronis­ches Bewerberma­nagement einführen, mittelfris­tig die Personalak­ten digitalisi­eren. Eine dringende Empfehlung auch für den Kulturbere­ich: Eine rechtzeiti­ge Nachfolger­egelung müsse gefunden werden. Schließlic­h scheidet die derzeitige Mitarbeite­rin 2019 aus. „Dadurch wird sichergest­ellt, dass das gute Kulturprog­ramm der Stadt unterbrech­ungsfrei weitergefü­hrt werden kann.“Schließlic­h lebe diese Arbeit von den Kontakten in die Kulturwelt, die mit der Mitarbeite­rin – ohne eingearbei­teten Nachfolger – das Rathaus verließen.

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