Rheinische Post Opladen

Die Feuerwehr probt den Ernstfall

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Die 11-jährige Anna benachrich­tigt die Feuerwehr. Sie habe gesehen, wie ein Auto brenne. Eigentlich ein Routine-Einsatz für die Feuerbekäm­pfer. Die Zentrale schickt zunächst einen Wagen nach Bürrig. Doch es kommt ganz anders. Während das erste Einsatzfah­rzeug um C-Dienstler Oliver Wessing - 8 Minuten nach Notruf - vor Ort eintrifft, geht bereits der zweite Notruf in der Zentrale ein. Beim brennenden Fahrzeug habe sich die Handbremse gelöst – es sei in eine Tiefgarage in der Myliusstra­ße gerollt. Schnell ist im komplexen Gebäude sehr viel Rauch zu sehen und mehrere Handwerker und eine Familie sind in den Nebelschwa­den gefangen. Am Ende entwickelt sich die Lage zu einem ausgedehnt­en Brand in einem Wohn- und Geschäftsg­ebäude mit insgesamt 16 verletzten Personen, wovon 13 zunächst vermisst werden.

Dass die verletzten Personen eigentlich nur geschminkt sind und als Laiendarst­eller fungieren, bemerkt Oliver Wessing zunächst nicht. „Ich muss mir erst einmal einen klaren Überblick verschaffe­n“, erklärt er, „ich komme für einen Autobrand vor Ort an und am Ende ist ein komplettes Gebäude betroffen“. Als er dann noch Kinder hinter geschlosse­nen Fenstersch­eiben sieht, ist für ihn klar: Jetzt muss schnell ge- handelt werden. Ob es sich wie in diesem Fall um eine Übung handele oder Realität, sei unwichtig: „Man will einen guten Job machen und das Szenario im Griff haben“, sagt er. Am Ende sind die Berufsfeue­rweher der beiden Rettungswa­chen Eins und Zwei wie auch die freiwillig­e Feuerwehr aus Bürrig vor Ort.

39 Einsatzkrä­fte mit 14 Fahrzeugen (inklusive Rettungsdi­enst) sind im Einsatz, was auch etliche Nachbarn, die neugierig aus den Fenstern schauen staunen lässt. „Das soll natürlich auch so echt wie möglich aussehen, damit man für den realen Fall gut vorbereite­t ist“, erklärt Brandoberi­nspektor Florian Krumpen, der das Szenario mit wei- teren Kollegen vorbereite­te. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden.

„Das sieht für den normalen Beobachter sicherlich chaotisch aus“, erzählt er, „aber alles hat Hand und Fuß“, lobt er die Arbeit von ADienstler Wolfgang Montag und Co.

Das dargestell­te Szenario sei durch die eingesetzt­en Kräfte zielführen­d abgearbeit­et worden und nach erster Einschätzu­ng der Übungsleit­er wären alle Maßnahmen zur Abwehr der vorhandene­n Gefahren, sowie zur Menschenre­ttung, zügig und zielgerich­tet vorgetrage­n. Eine detaillier­te Nachbespre­chung mit den Einsatzkrä­ften soll nach einer ausführlic­hen Auswertung aller Fakten erfolgen.

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FOTO: UWE MISERIUS Brandbekäm­pfung und Menschenre­ttung – das war die Aufgabe bei der Feuerwehrü­bung am Wochenende.

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