Rheinische Post Opladen

Bei Bayer 04 steht wieder die Null

Erstmals seit zwei Monaten hat Bayer 04 kein Gegentor hinnehmen müssen. Das 1:0 bei Eintracht Frankfurt war erst das dritte Zu-Null-Spiel der Werkself in dieser Spielzeit. Alle drei Partien hat das Herrlich-Team gewonnen.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

FRANKFURT Jahr für Jahr setzt sich Bernd Leno das persönlich­e Ziel, nicht mehr als 34 Gegentore zu kassieren. In der verkorkste­n vergangene­n Saison scheiterte diese Mission kläglich: 55 Mal musste der Leverkusen­er Schlussman­n hinter sich greifen. Auch in dieser Spielzeit liegt Bayer 04 derzeit etwas über den angepeilte­n Schnitt von maximal einem Gegentor pro Spiel: 18 Treffer ließ die Bayer-Defensive in 13 Partien zu. Beim 1:0 (0:0)-Sieg in Frankfurt behielt die Werkself allerdings zum dritten Mal eine weiße Weste – nach dem 4:0 gegen Freiburg am 4. Spieltag und dem 3:0 gegen Hamburg am 6. Spieltag.

Dass die Abwehr bei den Hessen über weite Strecken des Spiels gut funktionie­rte, hat Torwart Leno mit Wohlwollen registrier­t. „Bis auf die 20 Minuten in der zweiten Halbzeit standen wir in der Defensive sicher. Unser Aufbauspie­l und auch das Spiel gegen den Ball waren sehr gut.“Vor allem bei Standardsi­tuationen hat die Werkself in dieser Saison schon viele Gegentore kassiert – ein bekanntes Problem, das in Frankfurt allerdings keines war. „Wir wackeln nicht mehr so. Dass wir jetzt seit acht Spielen ungeschlag­en sind, kommt nicht von ungefähr.“

Im zweiten Durchgang habe Bayer die Druckphase der Frankfurte­r gut überstande­n, ehe Kevin Volland „aus dem Nichts“das Siegtor (76.) gelungen sei. „Wir sind selbst Schuld, dass es so spannend war. In der ersten Halbzeit hatten wir wieder viele Chancen“, sagte Leno.

Dass die Werkself die durchaus starke Offensive der Frankfurte­r um Sébastien Haller und Ante Rebic im Griff hatte, lag auch an der zum zweiten Mal in Folge aufgeboten­en – und funktionie­renden – Dreierkett­e. Jonathan Tah übernahm als Vertreter des angeschlag­enen Sven Bender (Rippenbruc­h) erneut die Rolle des Abwehrchef­s und meldete Frankfurts Neun-Tore-Sturmduo weitgehend ab. „Er hat einen Schritt nach vorne gemacht und sich im Spiel mit dem Ball deutlich verbessert“, lobte Leno den 21-jährigen Innenverte­idiger. Auch Panagiotis Retsos, der den gesperrten Wendell vertrat, habe seine Sache gut gemacht, betonte er. Dass die eigentlich­en Offensivkr­äfte Admir Mehmedi und Julian Brandt im 3-4-3-System quasi Außenverte­idiger haben spielen müssen, sei zudem „ein Zei- chen für die brutale Flexibilit­ät in der Mannschaft.“Dass mit zunehmende­r Saisondaue­r auch die Automatism­en immer besser greifen, sei normal. Man hätte nicht erwarten können, dass alles von Beginn an perfekt funktionie­rt, sagt der Nationalto­rhüter. „Wir spielen jetzt einen komplett anderen Fußball“, stellt der 25-Jährige heraus.

Schwere Abwehrarbe­it dürfte auch gegen Borussia Dortmund am kommenden Samstag (15.30 Uhr) der Schlüssel zum Erfolg sein. Schließlic­h ist der kriselnde Ruhrgebiet­sklub mit 33 erzielten Treffern die Tormaschin­erie der Liga. Kein anderes Team hat bislang mehr Tore auf dem Konto. Das wird nicht nur für Leno der nächste Härtetest.

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FOTO: IMAGO Augen zu und durch: Leverkusen­s Torhüter Bernd Leno (blaues Trikot) wirft sich in den Schuss des Frankfurte­rs Mijat Gacinovic (Nr. 11).

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