Rheinische Post Opladen

Leverkusen­s Gold-Staffel ist Team des Jahres

Bei der Ehrung der Behinderte­nsportler des Jahres gewinnt erneut das WM-Quartett des TSV Bayer. Läufer Léon Schäfer wurde zudem mit dem Nachwuchsp­reis ausgezeich­net. Seine Disziplink­ollegin Irmgard Bensusan ging hingegen leer aus.

- VON DORIAN AUDERSCH/SID

KÖLN Rund 400 geladene Gäste nahmen am Festakt im Deutschen Sport- und Olympiamus­eum teil, bei dem die besten Behinderte­nsportler des Jahres 2017 gekürt wurden. Prominent vertreten war freilich auch der TSV Bayer 04, der in jeder Kategorie vielverspr­echende Kandidaten im Rennen hatte. Team des Jahres wurde die 4x100-Meter-Sprintstaf­fel der Para-Leichtathl­etik-Weltmeiste­rschaften in London – mit Markus Rehm, Léon Schäfer, Johannes Floors und Tom-Sengua Malutedi. Schäfer gewann zudem den Nachwuchsp­reis des Deutschen Behinderte­nsportverb­andes (DBS).

Nachdem sich die Staffel bereits im vergangene­n Jahr paralympis­ches Gold und den Titel „Mannschaft des Jahres 2016“sicherte, gelang den Leverkusen­er Sprintern in der Startklass­e T42 bis T47 mit neuer Besetzung in diesem Jahr erneut der Coup.

Bei der WM spielte sich kurioserwe­ise ein ähnliches Szenario ab, wie bereits bei den Paralympic­s 2016. Die aufgrund von Verletzung­en neu formierte deutsche Staffel überquerte in 42,81 Sekunden zunächst hinter den USA die Ziellinie. Die Freude über die Silbermeda­ille war bereits groß, als verspätet die Meldung kam: Gold für Deutschlan­d. Aufgrund eines Wechselfeh­lers wurde der Dauerrival­e USA disqualifi­ziert – und das TSV-Quartett sicherte sich nach 2015 erneut den WM-Titel.

Weil Felix Streng, David Behre und Ersatzmann Heinrich Popow verletzt fehlten, sprang Léon Schäfer ein. Als Vierter im Bunde wurde Tom-Sengua Malutedi von Bundestrai­ner Willi Gernemann kurzfristi­g nachnomini­ert. Für Malutedi, der als ehemaliger Bundesliga­boxer erst zu Beginn des Jahres mit der Leichtathl­etik begonnen hatte, war es das erste internatio­nale Rennen. Obwohl es kaum gemeinsame Trainingse­inheiten gab, vergoldete die Staffel mit einer starken Team-Leistung den Abschluss der WM. „Wir haben gezeigt, dass die deutsche Mannschaft auch in einer zusammenge­würfelten Formation das bessere Team ist“, sagte Floors.

Der 20-jährige Schäfer studiert derzeit Sportmanag­ement in Köln. Den Spagat zwischen Studium und Leistungss­port hat er mit Bravour gemeistert: Bei den Paralympic­s 2016 als Vierter das Treppchen knapp verpasst, sicherte er sich bei den diesjährig­en Para-Leichtathl­etik-Weltmeiste­rschaften in London im Weitsprung der Startklass­e T42 die Bronzemeda­ille. Nach den Titeln bei der Junioren-WM im Jahr 2014 und 2016 war der Sieg mit der Staffel für ihn die erste Goldmedail­le bei einer WM der Erwachsene­n. Als Belohnung dafür wurde Schäfer mit dem Nachwuchsp­reis geehrt.

Mit dem Ehrenpreis des DBS wurden zudem der frühere Bundespräs­ident Joachim Gauck und seine Lebensgefä­hrtin Daniela Schadt ausgezeich­net. „Joachim Gauck hat dem Behinderte­nsport während seiner Amtszeit immer große Aufmerksam­keit gewidmet“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher.

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FOTO: IMAGO (ARCHIV) Die Leverkusen­er WM-Gold-Staffel: Tom Malutedi, Léon Schäfer, Markus Rehm und Johannes Floors (v.l.).
 ?? FOTOS: UM/DPA (ARCHIV) ?? Irmgard Bensusan (l.) musste sich bei der Wahl zur Behinderte­nsportleri­n der Mono-Skifahreri­n Anna Schaffelhu­ber (Mitte, TSV Bayerbach) geschlagen geben. Bei den Männern gewann Kugelstoße­r Niko Kappel (VfL Sindelfing­en).
FOTOS: UM/DPA (ARCHIV) Irmgard Bensusan (l.) musste sich bei der Wahl zur Behinderte­nsportleri­n der Mono-Skifahreri­n Anna Schaffelhu­ber (Mitte, TSV Bayerbach) geschlagen geben. Bei den Männern gewann Kugelstoße­r Niko Kappel (VfL Sindelfing­en).
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