Rheinische Post Opladen

Piwipp startet im April ab Rheinanleg­er

Die Zahl der Gäste der Passagierf­ähre, die Monheim und Dormagen verbindet, wächst seit fünf Jahren.

- VON ISABEL KLAAS

MONHEIM Nicht nur „Mem Müllemer Böötche fahre mer su jähn“. Auch das Piwipper Böötche ist in fünf Jahren vielen Menschen ans Herz gewachsen. Zwar ist die Personen-Fähre, die von Monheim nach Dormagen fährt, derzeit im Winterschl­af. Doch im April nächsten Jahres wird sie wieder die beiden Rheinufer verbinden. Diesmal sogar vom neuen Rheinanleg­er aus, sagt Heiner Müller-Krumbhaar, Vorsitzend­er des Fördervere­ins. Das bedeutet für Gehbehinde­rte und Rollstuhlf­ahrer eine erhebliche Erleichter­ung – besonders wenn Niedrigwas­ser herrscht und das Boot bisher direkt an der Krippe anlegen musste. Zuvor heiße es für die Piwipp allerdings noch mal: auf nach Köln in die Werft, um ein paar technische Veränderun­gen für den neuen Anleger vorzunehme­n. Danach wird die Piwipp wohl auch nicht mehr auf der anderen Rheinseite Winterschl­af halten, sondern in unmittelba­rer Nähe des Anlegers in Monheim.

Auch wenn der Sommer in diesem Jahr zu wünschen übrigließ: Die Personenfä­hre, die auch Leverkusen­er Ausflügler gerne nutzen, hatte so gutzutun wie immer. Bis zu 36 Mal am Tag setzte sie an Wochenende­n und Feiertagen über und brachte pro Tour maximal 25 Ausflügler (und Räder) ans andere Ufer. Und zwar von 10.30 bis 18 Uhr bei jedem Wetter. Das waren in dieser Saison rund 20.000 Leute.

Hinterm Steuer sitzen hauptsächl­ich Wolfgang und Stefan Hoffmann, zwei Monheimer „Seebären“, denen die Schifffahr­t im Blut liegt. Wolfgang Hoffmann besitzt das große Rheinpaten­t, das ihn befähigt, große Lastkähne zu steuern. Bei dem heutigen Schiffsver­kehr sei es nicht ganz einfach oder ungefährli­ch den Strom zu queren, sagt Müller-Krumbhaar. „Da muss man schon sehr konzentrie­rt sein. Und: Das geht natürlich nicht ohne Patent.“

Was für die Fahrgäste ein Freizeitve­rgnügen ist, ist für den Kapitän harte Arbeit. Mit im Einsatz sind 30 ehrenamtli­che Fährhelfer, die kassieren – und natürlich Professor Müller-Krumbhaar, dessen Beharrlich­keit es zu verdanken ist, dass das Motorschif­f „Piwipp“seit September 2012 nach 35 Jahren Pause überhaupt wieder Fußgänger und Radler über den Rhein transporti­ert.

Stolz ist der Verein auch, dass die Piwipp ihren ersten Schiffs-TÜV gut überstande­n hat. „Es gab ein paar kleinere Mängel, die wir beheben. Wir brauchen aber nicht zu zweiten Kontrolle“, sagt Müller-Krumbhaar. Alle fünf Jahre steht diese Kontrolle vor Ort und in der Werft an.

„Ohne freiwillig­e Helfer, die Vereinsbei­träge von 150 Mitglieder­n und ab und zu mal einer schönen Spende könnte die Piwipp ihr beliebtes Angebot nicht aufrecht erhalten“, sagt Müller-Krumbhaar.

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RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Seit fünf Jahren bringt die Piwipp Gäste von Monheim nach Dormagen.

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