Rheinische Post Opladen

Zufallsfun­d: Arbeiter graben nach Jahrzehnte­n Skelett aus

- VON SEBASTIAN PETERS

HAMMINKELN Einen 34 Jahre alten Vermissten­fall arbeitet die Duisburger Mordkommis­sion jetzt wieder auf. Wie die Polizei gestern berichtete, sind Bauarbeite­r bei Grabungsar­beiten für einen Strommast im Hamminkeln­er Ortsteil Mehrhoog auf ein Skelett gestoßen. Dabei könnte es sich um das Skelett einer Frau handeln, die seit 1983 als vermisst gilt.

Es ist ein Zufallsfun­d: Nur wenige Quadratmet­er ist das Erdloch groß, das die Arbeiter im Auftrag der Firma Amprion ausgegrabe­n haben. Ausgerechn­et auf diesem Teilstück am Waldesrand lag das bereits am Montag gefundene Skelett. Die Arbeiter informiert­en die Polizei Wesel, die wiederum die Mordkommis­sion in Duisburg einschalte­te. Dort wird jetzt ermittelt. Die Polizei hält sich mit Nachrichte­n noch bedeckt, bestätigte aber, Verbindung­en zu alten Vermissten­fällen aufzuarbei­ten, so auch zum Fall der 1983 verschwund­enen Frau. Alte Akten werden hervorgeho­lt, Computerau­fzeichnung­en aus dieser Zeit existieren nicht. Die 1983 verschwund­ene Frau lebte nur wenige hundert Meter vom Fundort entfernt. Nach ihrem Verschwind­en gab es im Ortsteil viele Gerüchte. Eine konkrete Spur entdeckten die Ermittler nie. Den Ehemann kann die Polizei nicht mehr befragen. Er soll bereits verstorben sein, wie Bewohner des Ortes mitteilten.

„Wir äußern uns erst zu dem Fall, wenn wir 100-prozentige Sicherheit haben“, sagte Daniela Krasch, Sprecherin der Polizei in Duisburg. Die Obduktion des Skeletts hat bereits stattgefun­den. Die Ermittler hielten sich auch gestern am Fundort auf, prüften Spuren, versuchten Beweise am Fundort zu sichern.

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