Rheinische Post Opladen

Lanxess investiert 340 Mio. in Leverkusen

Bei der Feier zur Erweiterun­g bei Tochterfir­ma Saltigo kündigte Konzernvor­stands-Mitglied Hubert Fink die Summe an.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Als das Farbfernse­hen 1967 seinen Eroberungs­zug antrat, war Oberbürger­meister Uwe Richrath ein Rheindorfe­r Bub von sechs Jahren, und ein paar Kilometer weiter den Rhein rauf im damaligen Bayerwerk nahm das Zentrale Technikum Organisch, kurz ZeTo, seinen Betrieb auf.

50 Jahre später: Das Röhren-Fernsehen hat längst ausgedient, der einstige Rheindorfe­r Bub ist nun Stadtchef und Zeto, mittlerwei­le der wichtigste Betrieb des LanxessToc­hteruntern­ehmens Saltigo, feiert Geburtstag. Überschrif­t: „50 Jahre Chemie vom Feinsten.“Das schönste Geschenk ist pünktlich zum Jubiläum fertig geworden: eine 60-Millionen-Euro-Investitio­n. Das Geld geht hauptsächl­ich in zwei neue Mehrzweck-Produktion­slinien im ZeTo und in ein neues Tankcontai­ner-Lager.

Für Lanxess-Vorstandsm­itglied Hubert Fink, den ersten Geburtstag­s- und Einweihung­sredner gestern im kleinen Festzelt im Chempark, haben diese 60 Millionen Strahlkraf­t über die erweiterte Produktion­skapazität hinaus: „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Leverkusen“, betonte Fink und verarbeite­te dann noch ein Zitat von Konzernche­f Matthias Zachert: Lanxess sei an 74 Standorten in 25 Ländern vertreten, „aber unser Herz schlägt in NRW, schlägt in Leverkusen. Unser Erfolg ist untrennbar mit Leverkusen verbunden.“Die Zahlen dazu: Im Chempark unterhält der Konzern seinen weltweit größten Produktion­sstandort mit rund 3000 Mitarbeite­rn, rund 1100 davon arbeiten bei Saltigo. Die 60 Millionen sind nicht alles, was der Spezialche­miekonzern in jüngster Zeit in den Standort gesteckt hat: Fink sprach gestern von mehr als 300 Millionen Euro in den vergangene­n beiden Jahren. Und kündigte an, was Richrath besonders gefreut haben dürfte: „In den kommenden drei Jahren planen wir weitere 340 Millionen Euro für den Standort ein.“

Wie viel davon an Saltigo geht, verriet Fink noch nicht. Dass das Tochterunt­ernehmen aus der Agrochemie-Branche derzeit gut da- steht, rückte Saltigo-Geschäftsf­ührer Torsten Derr in den Mittelpunk­t: „Wir sind auf unserem Gebiet ein starker Spieler, haben alle großen Agro-Firmen der Welt auf unserer Kundenlist­e. Die Auftragsbü­cher sind voll.“Da komme die Kapazitäts­erweiterun­g gerade recht.

Mit selbiger – die Arbeiten begannen 2015 – habe Saltigo drei Ziele erreicht: einen Technologi­esprung, der „Flexibilit­ät für die Zukunft“zulässt, und die Stärkung des Leverkusen­er Saltigo-Produktion­snetzwerke­s, „denn ein Betrieb wie das ZeTo arbeitet niemals allein“. Und ebenzusätz­liche Kapazitäte­n. „Zuvor waren unsere Auftragsbü­cher so voll, dass wir kaum noch Großprojek­te annehmen konnten“, merkte Torsten Derr an.

Er ist besonders stolz darauf, dass die Arbeiten für die Produktion­serweiteru­ng bei laufendem Betrieb stattgefun­den haben. „Sie müssen sich das vorstellen wie eine Operation am offenen Herzen“, sagte der Saltigo-Chef. Passt ja, wenn es ist, wie Fink sagt: Das Herz von Lanxess schlägt in Leverkusen.

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Lecker: Hubert Fink (Lanxess, l.), Torsten Derr (Saltigo) und Uwe Richrath (Stadtchef) schneiden die Geburtstag­storte an.
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FOTOS: BAYER AG CORPORATE HISTORY & ARCHIVS/LANXESS Vor gut 50 Jahren: ZeTo-Baustelle Ende der 1960er und Innenansic­ht von 1970.
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