Rheinische Post Opladen

40 Millionen Euro mehr Gewerbeste­uer

Die wichtigste Einnahmequ­elle der Stadt sprudelt besser. Das Loch im Etat 2018 schrumpft zusehends.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Die Ratsleute der Landeshaup­tstadt biegen auf die Zielgerade ein: Der Haushalt für das kommende Jahr soll am 14. Dezember verabschie­det werden. Bis dahin muss aber noch ein Loch von 88 Millionen Euro gestopft werden. Dies scheint nun zu gelingen, weil die Stadt höhere Steuereinn­ahmen für das laufende Jahr erwartet, einige Umlagen niedriger ausfallen und auch, weil ein bisschen gespart werden soll.

Der Etat für das kommende Jahr hatte bei der Einbringun­g Ende September ein Volumen von knapp 2,8 Milliarden Euro. Den größten Batzen machen die sozialen Leistungen mit 569 Millionen Euro aus, und da will die Ampelkoope­ration aus SPD, Grünen und FDP strukturel­le Veränderun­gen. Die Verträge mit der Liga der Wohlfahrtv­erbände sollen geändert und einige Millionen eingespart werden. Die Verbände sollen Schwerpunk­te bilden und Aufgaben untereinan­der aufteilen.

In den laufenden Etatsitzun­gen der Ratsaussch­üsse wurden Beträge minimiert. Hieß es vor gut einer Woche, das Loch bei den Sparbemühu­ngen umfasse noch 68 Millionen Euro, ist die Summe nun auf 15 bis 20 Millionen Euro geschrumpf­t.

Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. So wird die Einnahmeer­wartung bei der Gewerbeste­uer vermutlich um bis zu 20 Millionen Euro angehoben. Diese wichtigste Einnahmequ­elle der Stadt sprudelt wieder besser, gerade ist für das dritte Quartal eine Zusatzeinn­ah- me von 40 Millionen Euro vermeldet worden, so dass das laufende Haushaltsj­ahr bis auf eine Million Euro nahezu ausgeglich­en ist. Die Umlage an den Landschaft­sverband, der viele soziale Leistungen erbringt, fällt 2018 niedriger aus, was einige Millionen Euro bringt. Zudem entfällt der „Städte-Soli“, was knapp zehn Millio- nen Euro spart. Fast elf Millionen Euro kommen zusammen durch erklagte Gelder des Einheitsla­stengesetz­es, die die Stadt zu viel gezahlt hatte.

Offen ist, welche Beträge die städtische­n Töchter beisteuern sollen. Die Stadtspark­asse hatte dieses Jahr gut acht Millionen ausgeschüt­tet, die Messe 17 Millionen Euro (drei Viertel davon landeten bei der Stadt). Die Ampel-Politiker möchten gerne mehr Geld einnehmen. Summen werden noch nicht genannt, es soll verhandelt werden. Die Stadtspark­asse lag bei den Ausschüttu­ngen bereits auf dem dritten Platz im NRW-Vergleich. Die Messe ist solvent – OB Geisel verweist auf die Eigenkapit­alquote von 65 Prozent –, stemmt aber auch gewaltige Investitio­nen. Der neue Südeingang kostet 140 Millionen Euro.

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FOTO: ORTHEN Kämmerin Dorothée Schneider kann sich über höhere Einnah men freuen.

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