Rheinische Post Opladen

Mann mit zwölf Kilogramm Marihuana am Busbahnhof

-

(wuk) Ein Koffer, ein verdächtig­er Schlüssel und der Argwohn der Polizei haben einen 53-jährigen Mann aus Guinea gestern auf die Anklageban­k beim Landgerich­t gebracht. Als Kurier soll er an einem Juliabend versucht haben, getarnt als Passagier in einem Fernbus, rund zwölf Kilogramm Marihuana von Antwerpen an einen Düsseldorf­er Hintermann auszuliefe­rn. Bis zur Ankunft am Busbahnhof ging noch alles gut. Doch dort wurde der Angeklagte dann von kritischen Polizisten beäugt, verfolgt, gestellt und ertappt. Eine Aussage dazu will der Angeklagte erst Mitte Dezember machen.

Wieso angelt sich ein Fahrgast nach dem Stopp eines Busses einfach einen der vielen schwarzen Koffer aus dem Laderaum und eilt dann davon? Diese Frage ließ die Polizisten als Augenzeuge­n dieses Vorgangs nicht mehr los. Also folgten sie dem vermeintli­chen Gepäckdieb und konnten ihn wegen seiner Traglast mühelos einholen. Sofort soll der Angeklagte den Kofferdieb­stahl zugegeben haben. Erst später sei den Beamten aber klar geworden: Der 53-Jährige hatte zu diesem Zeitpunkt offenbar noch versucht, von zwei Übeln das kleinere zu wählen, nämlich lieber als Kofferdieb zu gelten als mit Drogen erwischt zu werden.

Die Kofferkont­rolle ergab wenig später, dass darin 14 gepresste und luftdicht verschloss­ene Behältniss­e mit insgesamt 11,9 Kilogramm Marihuana enthalten waren. Davon wisse er nichts, habe mit den Drogen nichts zu tun, hatte der Angeklagte bei der Festnahme beteuert. Nur ließ sich die Polizei damit nicht abspeisen. Zumal sich in der Hosentasch­e des „Gepäckdieb­es“dann ein Schlüssel fand, der zu den Schlössern des Drogenkoff­ers passte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany